Totgeglaubte leben länger, Hameln gelingt der große Wurf gegen Delmenhorst

In der sechsten Runde der Oberliga hatten wir Besuch aus Delmenhorst. Die Vorzeichen waren klar, wenn man Platz 8 erreichen wollte musste ein Heimsieg her. Da war es von Vorteil, dass unsere Gäste auch nicht die Bestbesetzung ans Brett bringen konnte. Dennoch waren sie an fünf Brettern mit einer höheren Elo-Zahl vertreten. Obwohl ich sage doch immer: „ELO-Zahlen spielen kein Schach.“ Die Spiele mögen beginnen. Also ran an die Partien MIT Computerüberprüfung!

Hamelner SV  4,5 : 3,5 Delmenhorster SK

  1. 2340 FM Wilfried Bode 1 : 0 Theis Pahl 2078
  2. 2159 FM Matthias Tonndorf 1/2 : 1/2 Erik Pahl 2163
  3. 2206 CM Jan Helmer 0 : 1 FM Florian Mossakoski 2285
  4. 2079 Kai Renner 1/2 : 1/2 FM Fred Hedke 2187
  5. 1984 Yannick Koch 0 : 1 IM Giorgi Chokhonelidze 2279
  6. 2164 Lutz van Son 1 : 0 FM Karl Juhnke 2119
  7. 2038 Dennis Schmidt 1 : 0 Torsten Thimm 2017
  8. 1960 Ole Reichelt 1/2 : 1/2 Sören Grebener 1984

Am Spitzenbrett hatte Wilfried nach der Eröffnung schnell den Ausgleich mit den schwarzen Steinen erreicht. Da opferte sein Gegner einen Bauern für ein wenig Kompensation. Der Schuss ging allerdings nach hinten los, als er ein Läuferspieß übersah. Ein schneller Schwarzsieg ist immer gut für uns.

1,0 – 0,0

Dennis stand nach einem wilden Handgemenge stand im Mittelspiel ganz gut. Beide Könige standen auf verschiedene Seiten. Das versprach ein Rennen auf beiden Flügel. Mit viel Raffinesse konnte der Rattenfänger seine Figuren besser positionieren und den Damenflügel öffnen. Als dann die Dame zur großen Königstreibjagd bliess, wurde das Matt schnell gefunden. Tolle Partie.

2,0 – 0,0

Wow, was für ein Beginn. Endlich lagen wir vorne und auch bei Kai und mir sah es ganz gut aus. Nur die Stellung von Jan sah sehr verdächtig aus. Sollten wir heute den Bock umstoßen?

Matthias spielte eine solide Eröffnung. Dann übernahm sein Kontrahent die Initiative und Matthias musste seine Stellung mit viel Fantasie verteidigen. Nun wurden einige Figuren getauscht, bis ein Turm/Leichtfigurenendspiel mit einem gefährlichen Freibauer für Matthias entstand. Hier fand er nicht die bestmögliche Abwicklung und ein remises Endspiel wurde die Punkteteilung vereinbart.

2,5 – 0,5

Schon vor der Partie hatte  Jan seinen Sieg angekündigt. Leider verlief die Partie nicht so wie gewünscht. In der Eröffnung sah es noch ganz gut aus. Nach einem Bauernopfer fand der Rattenfänger aber nicht die bestmögliche Abwicklung. Eine Qualität fiel noch vom Brett und vom Gegenspiel war nichts zu sehen. So musste Jan in ein hoffnungsloses Endspiel abwickeln, was sein Gegner sehr gut bis zum Sieg abwickeln konnte.

2,5 – 1,5

Unser Mannschaftsführer Kai hatte beim Mannschaftstraining bei Wilfried sehr gut aufgepasst. Er spielte die Eröffnung aus einem Guss und setzte sein Gegenüber massiv unter Druck. Da war der Bauerngewinn nur eine Frage der Zeit. Dann wurde die Stellung verwickelter und Kai musste höllisch aufpassen, dass er keine Figur verlor. Trotz der abnehmender Zeit wurde in ein remises Turmendspiel abgewickelt, dass niemand gewinnen konnte.

3,0 – 2,0

Nach der Eröffnungsphase stand Ole schon sehr gut. Die gegnerischen Bauernphalanx zeigte einige Schwächen. Mit Läufer und Dame griff Ole nun den König an. Doch sein Angriff wurde abgewehrt. Da gab es nun die Möglichkeit, mit seinem Turm auf die 7.Reihe einzudringen. Diese Chance wurde vertan, Figuren wurden abgetauscht und ein verdächtiges Leichtfigurenendspiel entstand. Mit zwei fehlerhaften Züge verlor Ole einen Bauern und die Partie drohte zu kippen. Glücklicherweise spielte auch sein Gegner nicht fehlerfrei, griff zu früh an und musste seinen Springer dann in der Abwehr platzieren. Oles Läufer griff die feindlichen Bauern an und konnte nicht vertrieben werden. So konnte die wichtige Punkteteilung erreicht werden.

3,5 – 2,5

Nach der Eröffnungsphase hatte Yannick schon den Ausgleich erreicht. Sein Gegenüber versuchte am Königsflügel Alarm zu machen, doch seine Verteidigungsfiguren konnten alles abwehren. Es wurde viel getauscht bis ein Läuferendspiel mit schlechterer Bauernposition entstand. Hier unterlief Yannick ein böser Patzer. Den trotz der Drohung, dass der feindliche König in seine Stellung lief, musste vorher ein Bauernpaar getauscht werden. So entstand eine schlechte Verteidigungsstellung die man nicht halten konnte.

3,5 – 3,5

Im Duell der Senioren ging es nun um den Mannschaftssieg. Nach der Eröffnungsphase konnte ich mir das Zentrum und somit Raumvorteil sichern. Meine Bauern stießen weiter nach vorne vor und drückten die feindlichen Leichtfiguren zurück. Ich verstärkte den Druck, bis mein Gegenüber Gegenspiel suchte und die Bauernkette angriff. Die geöffnete Linie konnte ich schnell mit meinen Türmen besetzten und meine Position verbessern. In der Zeitnotphase gewann ich einen Bauern, übersah aber einige Chancen den Vorteil deutlich zu verbessern. Nachdem wir wieder mehr Bedenkzeit hatte, positionierten sich meine Figuren optimal. Ich konnte an beiden Flügel angreifen und mein Gegner verlor erst die Übersicht und dann durch Zeitüberschreitung.

4,5 – 3,5

Nach diesem sehr wichtigen Sieg, haben wir es wieder in unseren eigenen Händen, die Klasse zu halten. Das Schachorakel gibt uns wieder sehr gute Chancen drin zu bleiben. Dafür brauchen wir aber mindestens noch zwei Siege, die durchaus möglich sind. Unser nächster Gegner ist Hellern. Traditionell wird es dort sicher wieder ein sehr enges Ergebnis werden. An der Tabellenspitze hat sich Kirchweyhe gesetzt. Aber Uelzen hat noch berechtigte Hoffnungen. Die Absteiger diese Saison werden bestimmt von Ricklingen, Braunschweig-Gliesmarode, Delmenhorst oder uns gestellt. Es ist alles sehr eng. Nach der nächsten Spielrunde sehen wir bestimmt klarer.

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