Hamelner Schachspieler auf internationalem Chess Open in Vellmar

Vom 26.-29.07.2012 wurden in Vellmar die internationalen Vellmarer Schachtage ausgerichtet. Das Turnier wurde in drei Wertungskategorien ausgetragen (A-Open: DWZ >= 1800, B-Open: DWZ < 1800, C-Open: DWZ < 1200).

Das A-Turnier war wie schon in den Jahren zuvor hochkarätig mit GM, IMs, und FMs gespickt. Neben Lev Gutman sahen wir Alexander Markgraf, Ilja Schneider, Bernd Laubsch und weitere Spitzenspieler. Auch unser Trainer von den U12 Landesmannschaftsmeisterschaften Moritz Rother ließ sich dieses Turnier nicht entgehen.

Vom Hamelner SV nahmen 3 Schachspieler an diesem Turnier teil. Bernd Borkenhagen (jetzt bereits unter SK Rinteln laufend) sowie Jan und Andreas Helmer. Alle Hamelner starteten in der B-Open.

Neben Jan starteten noch einige weitere Kinder in der B-Open. So konnten wir die U8 WM-Teilnehmerin Samantha Schmidtmann vom benachbarten SK Blauer Springer Paderborn bewundern, die 3 Punkte aus 7 Partien holte und dabei 3 starke Gegner mit deutlich höherer DWZ-Zahl in die Schranken wies. Auch die jüngere Schwester Kimberly Schmidtmann war im C-Turnier am Start.

Vom SK Lehrte waren Lara und Lukas Schulze angereist sowie Kai Tschammer vom SC Erlangen und der sehr starke zehnjährige Friedrich-Theodor König von SC Uetersen, mit dem Jan jeweils nach Partieende zahlreiche Partien analysierte.

Der Austragungsort, die Mehrzweckhalle in Vellmar-Frommershausen, bot den richtigen Rahmen für dieses tolle Turnier. Viel Platz für jeden Spieler und eine phantastische Atmosphäre sorgten neben einem hervorragenden Catering-Service für optimale Bedingungen für alle Schachspieler.

Die erste Runde, die am Donnerstag Abend um 18:00 Uhr startete, begann verheißungsvoll für die Hamelner. Jan konnte gleich sein erstes Spiel gegen den mit 1478 DWZ Punkten eingestuften Marko Pitz vom Greifswalder SV gewinnen, profitierte dabei im Endspiel allerdings auch von hanebüchenen Fehlern seines Gegners. Bernd Borkenhagen siegte ebenfalls. Andreas Helmer musste sich mit Matthias Wunderlich vom BSV-KW Jänschwalde 94 e.V. auseinandersetzen, der in der ersten Runde gleich eine Nummer zu groß war (DWZ 1657). Chancenlos taumelte er nach verpatzter Eröffnung in eine sich immer enger zuziehende Lawine von gegnerischen Figuren und konnte dabei seine eigenen Figuren nicht entwickeln.

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Tag 2 (27.07.2012)

Die zweite Runde sollte dann weitere Ernüchterung bringen. Nach passabler Eröffnung und besserer Stellung verpatzte Andreas Helmer mit Weiß seine Partie gegen Frank Liebert (SK Bad Sooden-Allendorf, DZW 1592) mit einem falsch berechneten Figurenopfer. Dabei lag der richtige Zug doch so nahe:

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Was muss Weiß nach 22. … Kh8 ziehen, um dem Gegner Material abzunehmen ? Leider kam 23. Lxh7 und die Partie ging den Bach herunter.

Jan musste gegen Dr. Wolfgang Spinnler (DWZ 1484) ran. Nach gutem Spiel fiel er auf ein vergiftetes Figurenopfer herein, dem eine Mattdrohung folgte, die er nur durch Aufgabe seiner eigenen Dame entkräften konnte. Bernd Borkenhagen spielte die 2. Runde remis.

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Kimberly Schmidtmann im C-Turnier

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Andreas Helmer im Spiel gegen Frank Liebert

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Samantha Schmidtmann gegen Franz-Dieter Krug

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Alexander Markgraf in Action

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Moritz Rother gegen Juri Reimers

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Jan gegen Dr. Wolfgang Spinnler

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Bernd Borkenhagen gegen Brian Jin

Die Temperaturen in der Halle stiegen am 2. und 3. Tag auf unangenehme 30°C, so dass die Bedingungen etwas anstrengender wurden. Mehrere Halogenlampen unter dem Hallendach hielten dann der Hitze und Luftfeuchtigkeit nicht mehr stand und explodierten.

In der 3. Runde mußte Bernd Borkenhagen aufgrund seiner 1,5 Punkte gegen den späteren Turniersieger ran und blieb leider chancenlos. Auch Jan hatte gegen den Vater der Reimers Brothers nicht den Hauch einer Chance. Gegen Papa Kai Reimers machte Jan gegen die Tarrasch-Variante der französischen Abtauschvariante den Kardinalsfehler der langen Rochade und ließ sich anschließend an die Wand spielen.

Andreas Helmer hatte nach zwei verlorenen Partien endlich die Chance auf eine  Gewinnpartie. Gegen den 200 Punkte schlechter eingestuften Jörg Krause konnte er mit Schwarz schnell einen positionellen Vorteil mit anschließendem Figurengewinn realisieren, was seinen Gegner zur sofortigen Aufgabe trieb.

4. Runde

Am dritten Tag musste Andreas Helmer gegen den ältesten Teilnehmer des Turniers, den 84. jährigen Dieter Granaß ran. Auch hier galt die Devise: Den Gegner nicht zu unterschätzen. Doch Dieter Granaß macht es Andreas Helmer leicht, denn im 5.ten Zug wurde bereits eine Figur eingestellt und im nachfolgendem Spiel konnten die zahlreichen Drohungen nicht mehr pariert werden, Ein weiterer Patzer von Dieter Granaß führte zum Damengewinn und damit zur sofortigen Aufgabe der Partie.

Jan Helmer musste gegen Franz-Dieter Krug antreten. Obwohl Franz-Dieter bereits in den Runden zuvor gegen Samantha Schmidtmann verloren hatte, wurde auch dieser Gegner nicht unterschätzt. Doch leider ging Jan in dieser Partie sehr schlampig mit seinen Bauern um und verlor einen nach dem anderen. Jan bekam allerdings Gegenspiel und konnte am Ende einen Turm gegen 5 Bauern als Materialvorteil zählen. Doch eindrucksvoll demonstrierte ihm Franz-Dieter Krug trotz seiner Probleme mit dem Ischias-Nerv, wie man mit enormer Bauernmajorität gegen einen Turm gewinnen kann. Nach etwas mehr als 4 Stunden Spielzeit ging dieses Match an Franz-Dieter Krug.

Bernd Borkenhagen schlug sich als Schwarzer gegen Matthias Vedder sehr gut. Im Endspiel mit Turm und Bauern konnte er einen Freibauern behaupten, diesen aber nicht zur gewinnbringenden Kombination im Endspiel verwerten.

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Jan im Spiel gegen Franz-Dieter Krug

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Kimberly und Samantha Schmidtmann

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Friedrich-Theodor König

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Ernst Schmidtmann im Spiel gegen Jörg Krause.

5. Runde:

In der 5. Runde musste Jan Helmer wie schon  in der Runde zuvor sein Vater gegen Dieter Granaß ran. Nach intensiven Vorbereitungen am Vorabend und den Vorwarnungen von Papa Helmer gegen Dieter Granaß Smiley stellte Jan seine Gegner bewusste Fallen, auf die Dieter Granaß hereinfiel. Nach Damenverlust spulte Jan die Partie souverän herunter und setzte den Gegner matt.

Wie schon in der Partie zuvor konnte sich Andreas Helmer aus der Eröffnung heraus gegen Christian Naujocks einen Vorteil erarbeiten. Doch auch hier ging aufgrund der Missachtung taktischer Drohungen die Partie den Bach herunter.

Bernd Borkenhagen gegen Markus Engel stand ebenfalls auf verlorenem Posten und verlor seine Partie.

Tag 4 (Fortsetzung folgt):

6. Runde:

Benjamin Jin gegen Jan Helmer

Benedikt Alexander gegen Andreas Helmer

Alexander Lorch gegen Bernd Borkenhagen

7. Runde

Jan Helmer gegen Bernd Borkenhagen

Andreas Helmer gegen Hartmut Unruh

 

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Letzte Runde: Jan gegen Bernd Borkenhagen

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Letzter Runde: Andreas Helmer gegen Hartmut Unruh

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FIDE Schiedsrichter Jürgen Kehr nach getaner Arbeit.

Ein sehr schönes Turnier ging nach 4 harten und schwülwarmen Tagen zu Ende. Leider nur mäßig erfolgreich für die Hamelner Spieler, aber wir hatten alle unseren Spaß und haben viel dazu gelernt. Auf jeden Fall ist das im nächsten Jahr wieder ein ganz heißer Kandidat für unsere Turnierliste.

Vellmarer Schachtage: Ergebnisse und vorläufige DWZ-Auswertungen B-Turnier

Viele weitere Fotos von allen SpielerInnen und vom Turnier –> hier

2 Kommentare

  1. Herzlichen Glückwunsch, Hr. Helmer!

    Ein Bericht der Spitzenklasse, detailliert und präzise. Wir bedanken uns für die Veröffentlichung der Bilder unserer Spieler.

    Am Brett kämpfen wir, in der Pause teilen wir.

    Danke im Namen des SK Blauen Springers,

    E. Schmidtmann

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