Nachdem wir in Runde 3 unsere erste Runde gegen SG Solingen gewonnen hatten, durften wir unser zweites Saisonspiel am Mittwoch den 17.07 gegen den SC ML Kastellaun I antreten. Dabei kam es zu folgender Aufstellung:
SC ML Kastellaun I | 3½ | − | ½ | Hamelner SV I | ||||||
1 | 2160 | Jan Boder | 1 | : | 0 | Matthias Tonndorf | 2143 | 3 | ||
2 | 2108 | Tim Pfrengle | ½ | : | ½ | Lutz van Son | 2107 | 4 | ||
3 | 2112 | Achim Michels | 1 | : | 0 | Andreas Gregor Poschadel | 1912 | 8 | ||
5 | 1978 | Julius Ohler | 1 | : | 0 | Andreas Helmer | 1455 | 10 |
Da wir in der Mannschaft etwas rotieren, durften neben Matthias und Lutz dieses mal auch Andreas und Andreas ans Brett. Dabei war für beide klar, dass sie stärkere Gegner bekommen und ihr ganzes Können aufs Brett bringen mussten.
Bei Andreas Poschadel ging es leider von Anfang an nicht so gut los. Als Schwarzspieler im Grünfeld bekam er durchweg kein Bein an die Erde und wurde langsam vom Gegner überspielt. 0-1 für die Gegner
Besser und sehr spannend wurde es bei Andreas Helmer . Aus der Eröffnung heraus hatten sich unterschiedliche Rochaden ergeben und Andreas setzte seinen jungen Gegner, der knapp 500 Wertungspunkte mehr auf der Uhr hat, ordentlich unter Druck.

Es kam in Diagramm-Stellung zum einem kritischen Punkt, an dem Andreas am Zug ist. Er spielte gxf3 und nahm den Läufer. Darauf konnte der Gegner ebenfalls einen starken Königsangriff initiieren. Was wäre besser für ihn gewesen, anstatt auf f3 zu nehmen?

Der Gegner baute im weiteren Verlauf mit einem Turmschwenk auf der 6. Reihe Druck gegen den exponierten weißen König auf. In der Schlussstellung ist Weiß am Zug und kann vermutlich trotz starker Komplikationen Remis halten. Wie?
Leider lief bei Andreas die Zeit ab. 0-2
Matthias spielte Jan Boder. Es stellte sich heraus, dass es nicht sein Tag werden sollte. Er erspielte sich eine deutlich bessere Stellung, und gewann 2 Figuren gegen den Turm. Das war eine technische Gewinnstellung. Leider stellte er aber dann eine Figur weg. Selbst mit Qualität mehr hatte er das Remis noch in greifbarer Nähe. Aber auch am Ende hatte Matthias Pech. Er rutschte mit der Maus aus und stellte seine Dame ein. 0-3 gegen uns
Lutz hatte sich derweil einen starken Vorteil herausgespielt. Er hatte zwei starke parallele Freibauern, die sehr gewinnträchtig aussahen.

Die obige Stellung sollte gewonnen sein. Zu einem späteren Zeitpunkt kann entweder g3 oder h3 erfolgen, um dann weiter auf Sieg zu spielen. Doch als sowohl die Zeit von Lutz sich dem Ende neigte und er sah, dass alle anderen Partien verloren gingen willigte er in ein Remis mit 3-facher Stellungswiederholung ein. 3,5-0,5 Endstand
Damit hatten wir Runde 4 leider verloren.
In Runde 5 wollten wir alles besser machen. Gegen den SK Ettlingen hatten wir wieder ein „Heimspiel“ und konnten durch die Unterstützung von Ulrich wieder in sehr guter Aufstellung antreten. Dieses Mal unterstützen uns weiterhin Kai, Lutz und Jan.
Hamelner SV I | 1½ | − | 2½ | SK Ettlingen | ||||||
1 | 2266 | Ulrich Schwekendiek | 0 | : | 1 | Jonas Rosner | 2431 | 1 | ||
2 | 2162 | Kai Renner | ½ | : | ½ | Clemens Werner | 2257 | 4 | ||
4 | 2107 | Lutz van Son | 1 | : | 0 | Marcus Friedel | 2141 | 5 | ||
7 | 1986 | Jan Helmer | 0 | : | 1 | Lennard Löwe | 2161 | 10 |
Einen schönen Sieg spielte Lutz mit Weiß heraus. Die Partie sah von Anfang an toll aus. Also aus meiner Sicht, er selber empfand es wohl etwas anders.
Auf dem Twitter-Account der DSOL wurde eine kritische Stellung aus Lutz‘ Partie gezeigt. Wie setzt Weiß hier fort?
Lutz verdoppelte die Türme dann in der Mitte und gewann durch eine tödliche Fesselung die Partie. Das war die Führung. 1-0
Eine spannende Partie spielte Jan an Brett 4 gegen Lennard Löwe. Zahlenmäßig war Jan unterlegen, aber wie wird in Hameln so schön gesagt: DWZ spielen kein Schach. Es wurde ein heißer Kampf, in dem es lange Zeit gut aussah für Jan. Leider erwischte er beim Übergang ins Endspiel eine Abfolge, in der er einen Bauern verlor. Das Läuferendspiel mit Minusbauer war dann schwer bis gar nicht zu halten und so streckte Jan die Waffen. Damit stand es 1-1
Bei Kai hatte ich eigentlich die ganze Partie ein gutes Gefühl. Erst sicherte er das Zentrum ab und entfaltete dann nach und nach eine Initiative am Damenflügel.

Nach dem 27. Zug sag es sehr gut aus. Der Bauer war bis b6 vorgedrungen und sicherte ihm Raumvorteil. Leider übersah Kai einen taktischen Einschlag auf b6 was seinen Vorteil dann minimierte. Im Endspiel Turm + 3 Bauern gegen Turm und Läufer konnte er dann leider nur ein Remis herausholen. 1,5-1,5
Damit lag alles an Ulrich. Und dieser hatte gegen Jonas Rosner mit 2431 keine einfache Aufgabe. Aus einer slawischen Variante kam er gut aus der Eröffnung. Er stellte sich solide hin und baute eine Art Auffangstellung auf. Weiß schaffte es aber Stück für Stück seine Stellung zu verbessern, den Springer in das schwarze Lager zu manövrieren und die Türme auf der h-Linie zu verdoppeln. Hier waren präzise Verteidigungszüge von Ulrich nötig.

Leider war der Druck von Weiß am Ende zu hoch. Der Springer von weiß kam auf h5 und Schwarz hätte unweigerlich eine Figur verloren. Ulrich alias “ Ein Brett im Kornfeld“ musste sich geschlagen geben. Damit hatten wir leider mit 1,5-2,5 verloren.
Am Freitag den 31.07 geht es dann, hoffentlich mit mehr Erfolg, weiter gegen den SG Porz I. Bis dahin!
Tolle Zusammenfassung unserer beiden leider verlorengegangen Mannschaftskämpfe bei der DOSL, Yannick.
Schön, dass Du auch, hier und da, Diagramme der gespielten Partien eingebunden hast. Da kann man den Kampf als Leser und Beobachter gleich viel besser nachvollziehen.
Die Partien von Lutz und mir wurden nun auszugsweise auch auf ChessBase kommentiert …
Hier der Link
https://de.chessbase.com/post/dsol-zweite-halbzeit-hat-begonnen