Die Sensation ist leider ausgebleiben: Hameln scheitert bei der Deutschen Pokal-Mannschaftsmeisterschaft

Knapp daneben ist auch vorbei.

Am Wochenende fand die Vorrunde der Deutschen Schachpokal-Mannschaftsmeisterschaft 2013/14 unter anderen in Hameln statt. Wir hatten den 2.Ligisten Lübecker SV, den Oberligisten SC Diogenes und die von unseren Wilfried Bode betreute Auswahl des Deutschen Sehbehinderten- und Blindenschachbundes zu Gast. Leider musste Friedmar kurzfristig krankheitsbedingt absagen und somit rückte Yannick ins Team. Die erste Auslosung bescherrte uns gleich Lübeck als Gegner (noch mal ein Danke an Wilfried, der uns das Los bescherte) 😉

Aufstellung: Hamelner SV – Lübecker SV

1. Kai Renner – Ullrich Krause (DWZ 2271)
2. Lutz van Son – Ralf Christ (DWZ 2225)
3. Dennis Schmidt – Kevin Kololli (DWZ 2080)
4. Yannick Koch – Martin Kololli (DWZ 2084)

Von den Zahlen her waren alle unsere vier Gegner ein wenig besser als wir. Doch wir kennen ja den bekannten Spruch. Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.

Nach einer kurzen Ansprache von unserem Präsidenten Oliver und dem Schiedsrichter wurde der Ball freigegeben.

Yannick kam eigentlich recht brauchbar aus der Eröffnung raus. Sein Gegner hatte dabei eine Zugumstellung getätig, die mich nicht unbedingt überzeugte. Trotzdem musste Yannick dann gegen eine gefährliche Angriffsbatterie verteidigen. Sah es im ersten Augenblick noch zufriedenstellend aus, folgte ein unfassbarer Bock. Danach konnte man seine Stellung am besten so beschreiben: Man nimmt ein Stück Fleisch, schmeißt es in den Fleischwolf und dreht kräftig an der Kurbel. Was dabei rauskommt hatte große Ähnlichkeit damit. Es ist zwar löblich von Yannick, dass er noch gekämpft hat, doch darf man bestimmte Stellungen schon vorher aufgeben.
0:1

Nach diesem wenig erfreulichen Auftakt spielte Dennis eine tolle Angriffspartie und bestrafte die jugendlichen Verteidigungszüge seines Gegenübers. Ein Bauer und noch ein Bauer wurde gewonnen. Dann wurde der Monarch ins Visier genommen und nach kurzer Zeit konnte Dennis den Vollzug melden. Klasse Partie.
1:1

Wie es der Zufall wollte, wählte mein Gegner eine Eröffnung, die ich diese Saison schon in der Oberliga gespielt hatte. Klasse – die Vorbereitung hatte ich noch einigermaßen im Kopf und so kam ich sehr gut aus der Eröffnung heraus bei minimalem Zeitaufwand. Dann kam die erste kritische Stellung und mein erster Impuls den blöden Springer zu schlagen war der richtige. Doch zu lange nachgedacht und eine andere Variante gewählt. Nun sah es nach einem gegnerischen Bauernzug komisch um meine Stellung aus. Doch auch hier fand ich nicht den besten Antwortzug und gab einen Bauern für Entwicklung. Die dritte kritische Stellung kam und wieder wählte ich nur den zweitbesten Zug. Diesmal brachen alle Dämme und meine Stellung verschlechterte sich minütlich. Zwar gewann ich den Bauern zurück, doch meine Figuren standen zu unkoordiniert herum. Ein letzter Versuch auf die mangelnde Zeit meines Gegners zu spielen half auch nichts mehr. Game over. Schade, da war mehr drin.
1:2

Nun waren alle bangen Blicke auf Kai gerichtet. Mit einem Sieg würden wir dank der besseren Berliner Wertung weiter sein. Kai spielte seine normale Eröffnung souverän herunter. Sein Gegner gab einen Bauern im Mittelspiel, für … ja für was? Ein wenig Druckspiel. Doch Kai spielte sich in einen Rausch, wehrte alle Angriffsversuche ab und positionierte sehr gut seine Figuren. Dann überlegte Kai über den finalen Schlag im Zentrum. Vermutlich zu lange, da er dann in Zeitnot kam. Die Stellung wartete auf den Gewinnzug und Bauer e5 mit dem Thema Kreuzfesslung hätte den Sieg gebracht. Doch stattdessen spielte Kai Se5 und vereinfachte ins remise Endspiel. Danach verdattelte er es ins verlorene Endspiel und gab wenig später auf. Mist, das war nicht nötig.
1:3

Am Sonntag spielten dann der SC Diogenes gegen den Lübecker SV die Entscheidungsrunde, die Lübeck mit 2:2 und besserer Berliner Wertung gewann.

Bedanken wollte ich mich noch bei Yannick, der so kurzfristig für uns eingesprungen war. Bei Dennis, der wohl die längste Anreise auf sich genommen hatte. Natürlich auch bei Kai für seine tollen Analysen mit Yannick, die ihm bestimmt wieder 50 DWZ-Punkte einbrachten. Außerdem hatte Kai einige Blinde zu ihrem Hotel und Bahnhof gebracht. Nicht zu vergessen Kurt, der viele Sachen mit organisierte und Felix der zum Schluss alles abschloss. Es war eine tolle Veranstaltung – hoffen wir mal, dass wir uns bald wieder dafür qualifizieren können.

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