Die Corona-Pause ist vorbei – eingerostete Rattenfänger verlieren gegen Lehrte

Aus dem Tagebuch eines Schachspielers…

In der achten Spielrunde durften wir die Schachfreunde aus Lehrte begrüßen.
Da wir an einem Doppelspieltag spielen mussten, wurde diesmal am Samstag gespielt. Daher konnten wir nicht im gewohnten Regenbogen antreten und spielten diesmal in der Mensa des Schillergymnasiums. Kai plante alles so gut es ging, doch mussten wir drei Stammkräfte ersetzen. Dafür spielten Igor, Jan und Ole. Auch unsere Gäste spielten mit drei frischen Kräften, die Spielstärke war so gut wie ausgeglichen. Doch wie sage ich immer: „ELO-Zahlen spielen kein Schach.“ Die Spiele mögen beginnen. Also ran an die Partien OHNE Computerüberprüfung!

Hamelner SV – SK Lehrte

1 FM 2355 Wilfried Bode – ½ : ½ Friedmar Schirm 2266
2 2185 Kai Renner – ½ : ½ Nico Stelmaszyk 2296 FM
3 2146 Lutz van Son – ½ : ½ Christian Hartogh 2106
4 2049 Dennis Schmidt – ½ : ½ Dr. Günther Schrüfer 2212
5 2086 Yannick Koch – ½ : ½ Gunnar Zschischang 2103
6 2041 Igor Belov – ½ : ½ Nicole Manusina 1996
7 2010 Jan Helmer – 0 : 1 Torsten Bührmann 1911
8 1926 Ole Reichelt – 0 : 1 Philip Reimer 1965

Yannick war noch von seiner Impfung geschwächt und konnte gerade so viel Energie aufbringen einige Züge und dann schnell Remis zu machen.
0,5 – 0,5

Bei meiner Partie gibt es auch nicht viel mehr zu erzählen. Ich hatte schnell Ausgleich erreich und einige Bauern abgetauscht. Meine Leichtfiguren fanden einige gute Plätze und ich hatte vielleicht sogar einen kleinen Stellungsvorteil. Doch auch mir reichte ein halber Punkt.
1,0 – 1,0

Am Spitzenbrett duellierte sich Wilfried mit Friedmar, der auch einige Jahre bei uns gespielt hatte. Die Remisbreite wurde nie überschritten und das Risiko auf beiden Seiten minimiert. Daher flogen auch hier schnell die Friedenstauben.
1,5 – 1,5

So mit drei Schwarzsremisen hatten wir eigentlich einen guten Beginn. Nun durften unsere Weißspieler zeigen was in ihnen steckte.

Den Anfang machte Kai, der sich einiges vorgenommen und entsprechend aggressiv in der Eröffnung vorging. Einige Figuren und Bauern wurden getauscht und es entstand ein vorteilhaftes Schwerfigurenendspiel. Der Gegner hatte eine böse Bauernschwäche und Kai’s Truppen machten mächtig Druck. Leider wollte es dann der Rattenfänger ein wenig zu schön spielen und übersah eine schöne Retour des Kontrahenten. Die Damen wurden getauscht und der Vorteil verflüchtigte sich.
2,0 – 2,0

Nach einer eher defensiven Eröffnung konnte Dennis langsam Druck am Königsflügel aufbauen. Kai meinte zwar, dass erinnerte ein wenig an Kaffeehausschach, doch musste sein Gegner schon ein wenig mehr aufpassen. Einige Truppen wurden abgetauscht, aber es konnte kein Vorteil erspielt werden. So trudelte man auch hier in den Remishafen ein.
2,5 – 2,5

Bei Igor sah es nach der Eröffnung durchaus danach aus, als ob ein voller Punkt eingefahren werden konnte. Seine Gegnerin stand schnell passiv und Igor einen Bauern gewinnen. Im Mittelspiel wurde der Vorteil auf zwei Landwirte erhöht und im Damen-/Läuferendspiel sah er schon wie der sichere Sieger aus. Doch eine grobe Ungenauigkeit ließ den ganzen schönen Vorteil verpuffen. Ein Bauer ging verloren und eine Dauerschachstellung entstand auf dem Brett. Daher musste auch hier Remis gemacht werden.
3,0 – 3,0

Jan’s Stellung hatte durchaus Potenzial. Sein Springer bekam ein hübsches Zentrumsfeld. Dafür standen die gegnerischen Figuren etwas aktiver. In der Zeitnotphase ging es dann hoch her. Hier verlor Jan erst ein wenig die Übersicht und dann Material. Das rettende Dauerschach konnte nicht mehr erreicht werden. Schade.
3,0 – 4,0

Ole spielte eine mutige Eröffnung und opferte einen Bauern für Angriff. Seine Schwerfiguren nutzen die geöffnete g-Reihe zum Angriff. Doch sein Kontrahent konnte alle Einbruchsfelder rechtzeitig verteidigen und begann nun die Figuren zu tauschen. Mit jeder entfernten Figur wurde die Gewinnmöglichkeit minimiert und das entstandene Turm-/Läuferendspiel wurde zusehend schlechter für Ole. Der Rest war Technik.
3,0 – 5,0

Nun nach 1,5 Jahren wieder eine Schachpartie zu spielen tat wieder gut.
An diesem Spieltag allerdings brachte leider keiner der Gastgeber eine 100% Leistung und somit verloren wir zurecht. Doch schon am nächsten Tag bekamen wir eine neue Chance in Nordhorn.

1 Kommentar

  1. Nach 1,5 Jahren mal wieder eine Livepartie. Irgendwie unheimlich, wenn man sich an die Situation wieder so halb neu gewöhnen muss. Hat aber ganz gut geklappt – auch wenn es dann etwas „Kaffeehausschach“ geworden ist. 😉

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