ACO 2024, Runde 9 friedlicher Abschluss

Runde 9:
Heute kam es zum Duell der frustierten. Ich durfte gegen Kais Lieblingseröffnung spielen und hatte nach 20 Zügen einen Bauern mehr. Dafür hatte ich mich aber von meinem Läuferpaar trennen müssen. Mein Gegner hatte sehr aktive Figuren und so endete die Partie nach 26 Zügen mit einem Remis.
Damit habe ich das Turnier mt 5 aus 9 beendet und mit Ausnahme des „Black Wednesday“ ordentliche Partien gespielt. Wenn es am Mittwoch halbwegs normal gelaufen wäre, hätte ich vorne mitspielen können, aber so wollte ich das Turnier nur noch mit Anstand zu Ende spielen. Nächstes Jahr wird alles besser.

Runde 8:
heute ist mir der Nachweis gelungen, das man gewonnene Stellungnen nicht verlieren, oder zum Remis verderben muss. Doch der Reihe nach. Nach der zweiten gelungenen seriösen Abendvorbereitung hatte ich das Glück einem variantentreuen Gegner am Brett gegenüber zusitzen. Also wurde der Gambitbauer gefressen, drei Stunden weitestgehend fehlerfrei (zumindest nach Meinung von Stockfish und Sigurdis Lanka) verteidigt und im Damenendspiel gute Technik gezeigt. Diese gefiel meinem Gegner so gut, das er bis 6 Züge vor dem Matt weiterspielte. Jetzt morgen zum Abschluss noch eine ordentliche Partie spielen und den „Black Wednesday“ ganz schnell vergessen.

Runde 7:
nachdem „Black Wednesday“ konnte es nur noch besser werden. Also wurde fleißig Ursachenforschung betrieben. Das Ergebnis war eindeutig: Es lag am griechischen Mineralwasser. Gut dagegegen konnte man etwas tun und so wurd sich am Ruhetag sehr seriös vorbereitet. Und es klappte (zumindest die ersten 3,5 Stunden). Ich überspielte meinen Gegner mit weiß in einer schönen Positionspartie und sah im 37. Zug immerhin die einzügige Springergabel, die die Tante gekostet hätte (wäre nichtganz so schlimm gewesen, weil sich nachdem schlagen mein C-Bauer in eine neue Tante umgewandelt hätte). Leider zog ich meinen Monarchen auf das falsche Feld und wurde dann von Springer und Dame über das Feld gejagdt. Jetzt war es zwar immer noch gewonnen, aber nur für den Silikonfreund der in langen Varianten bei +6 lag. Ich lief auf das falsche Feld, bekam zwar noch eine neue Dame, aber es war eine witzige Schlusstellung auf dem Brett. Trotz Tante mehr, konnte ich dem Dauerschach nur durch ein Matt entkommen. Also nahm ich den halben Punkt.
Runde 6:

Nachdem ich heute morgen eine Gewinnstellung gegen den Setzlistenzweiten völlig verdient verloren hatte, dachte ich es geht nicht schlimmer. Aber es ging doch. Mit meiner gewohnt aggressiven Eröffnung hatte ich nach 17 Zügen gegen den Setzlistendritten Christopher Bernard 2 glatte Mehrbauern, konnte die Tanten tauschen und stellte die Partie im 21. Zug einzügig ein. Statt den Spriner einfach zu schlagen zog ich meinen geliebten weißen Läufer auf das falsche Feld. Das kostete den Turm und die Partie. Wenigstens konnte ich nach der Partie meine eingerosteten Englischkenntnisse ein wenig aufpolierén. Es stimmt also doch. Mit akuter Unterhopfung kann man kein ordentliches Schach spielen.

Runde 5:
Heute gibt es die letzte Doppelrunde und ich darf am Morgen zur Belohnung für ein bisher ordentliches Turnier am Spitzenbrett gegen Julian Eßler spielen. Es war von Anfang an eine scharfe Partie in der ich im 12. Zug einen taktischen Gewinn übersah. Da hätte der Drache dann Feuer gespien. Mein Gegner hätte nur die Wahl gehabt: Figurenverlust oder mit einem Turm gegen 2 Läufer weiter zu spielen. Leider habe ich den Zug nicht gespielt, weil ich ein für mich gewinnbringendes Zwischenschach nicht gesehen hatte. So verlor ich dann in einem wilden Handgemenge einen Bauern und schließlich auch das Endspiel verlor. Es kann heute Nachmittag nur besser werden.

Runde 4:
Diesmal durfte ich mit Weiß gegen Simon Faber antreten. Nach ruhigem Eröffnungsverlauf wurde die Stellung auf einmal hochtaktisch. Nach einem Springereinschlag auf f2 behielt ich die Nerven und  fand mich in den Verbesserungen besser zurecht. Ich konnte die Tanten tauschen und demonstrierte im Endspiel die Stärke des „Säuferpaares“ gegenüber Läufer und Springer. Nachdem ich meinen Monarchen zentralisiert hatte ging ich in das ungleichfarbige Läuferendspiel in dem mein rasend schneller Freibauer das Rennen machte. So kann es weitergehen.

Runde 3:
In der dritten Runde spielte ich mit den schwarzen Klötzen gegen Enzo Catalano. Endlich mal ein Variantentreuer Gegner. Wir folgten einer früheren Partie meines Gegners bis zum 13. Zug, machten noch 3 eigene Züge und einigten uns dann als die Stellung extrem kompliziert wurde auf Remis, weil wir beide zuviel Respekt voreinander hatten.
Runde 2:
Heute steht eine Doppelrunde auf dem Programm. Das kann ja heiter werden. Da ich mich nicht fit fühlte (wahrscheinlich leide ich an der heimtückischsten Krankheit der Welt, dem Männerschnupfen) bestellte ich kurzentschlossen ein Taxi und es geschah etwas das man aus Deutschland nicht kennt, das Taxi kam auf die Minute pünktlich. Kurz zur Apotheke geflogen , das Taxi warten lassen und dann zurück. Ich hatte nur 15 Minuten weniger auf der Uhr und wollte eine ruhige Partie spielen, nachdem ich 2 Aspirin eingeworfen hatte. Doch ich hatte die Rechnung ohne meinen Gegner gemacht. Er sprang meinen Rentneraufbau mit frühen g4 und g5 an. Also Strategiewechsel. Die erste Stunde überleben und einfach so gespielt wie es unser „Gott des Turmendspiels“ formuliert: Alle wollen zur Party eingeladen werden. Und es gelang. Mit jedem  Abtausch wurde meine Stellung besser. Dann gewann ich im Mittelspiel einen Bauern, konnte die Tanten tauschen und fand ein schönes Qualleopfer im Endspiel. Doch auch hier überraschte mich mein Gegner wieder. Er gab für einen zweiten Bauern die Qualle zurück und gewann einen Bauern direkt zurück. Jetzt musste ich das Turmendspiel mit Mehrbauern gewinnen. Für den Silikonfreund war es ausgeglichen, doch mein Gegner half fleißig mit, so dass ich nach 60 Zügen gewonnen hatte. Jetzt ein wenig schlafen und dann mal sehen was heute Nachmittag noch geht.

Runde 1:
Heute durfte ich mit den schwarzen Klötzen gegen Stefan Bühring aus Berlin spielen. Ich kam mit der Eröffnung überhaupt nicht klar und stand mindestens grottenschlecht, als ich das Remisangebot erhielt. Die Hand flog über den Tisch. Das ist nochmal gutgegangen. Morgen kann es nur besser werden.
Anreise
:
Früh am Morgen zu unmenschlicher Zeit machte ich mich um 5.40 Uhr auf den Weg zum Bahnhof in Bad Pyrmont, kaufte mein Zugticket um 10 Minuten später zu erfahren, dass die S-Bahn mal wieder ausfällt. Was tun? Also rief ich Gudrun an, die mich dann zu nachtschlafender Stunde zum Flughafen nah Hannover fuhr. Dort um7.10 Uhr angekommen, kam ich in den Genuss der professionellen Organisation des Hannoveraner Airports. Ich erreichte noch gerade den Flieger um 8.35 Uhr, weil immerhin 2 Schalter geöffnet waren. Aber man kann es auch so sehen, dass ich ohne Pause in den Flieger einsteigen konnte. Da stört einen doch das einstündige Warten kaum noch. In München kam ich pünktlich an und der angenehme Teil des Tages begann, da  ich mit meinen erwachsenen Kindern am Flughafen Kaffee trinken konnte. Während des Kaffeetrinkens bewies die Lufthansa das sie es mit der Deutschen Bahn in der Organisation durchaus aufnehmen kann, denn ich wurde zu drei verschiedenen Gates geschickt. Die Krönung war noch die Umbuchung des Fluges so dass ich 6 Stunden am Flughafen verbringen durfte. Aber das Highlight kam noch. Ein netter Lufthansa Mitarbeiter befragte mich nach meiner Zufriedenheit mit der Airline. Er ließ sich auch von meiner Warnung das ich ein wenig genervt bin nicht abschrecken. Ich glaube so eine „super“ Bewertung hat Lufthansa selten erhalten. Während ich mir den Frust runterschreibe warte ich auf den Abflug nach Kos. Was soll jetzt noch schiefgehen.
Nach so einer Anreise, kann es eigentlich nur ein tolles Turnier werden. Ich werde auf der Homepage weiter über das Turnier berichten.

Was soll jetzt noch schiefgehen. Immerhin kam ich fast pünktlich aus München weg und der Flug war problemlos. Zum Abschluss des Tages musste ich nicht lange auf mein Taxi warten. Ein versöhnlicher Tagesabschluss.
Nach so einer tollen Anreise, kann es eigentlich nur ein tolles Turnier werden. Ich werde auf der Homepage weiter über das Turnier berichten.

7 Kommentare

  1. Jetzt ist Achim bestimmt der einzige Hamelner der einen Doppelweltmeister geschlagen hat.
    Wenn jetzt noch der Männerschnupfen überstanden ist…wer soll Achim jetzt noch stoppen.

    1. Es ist immer besser die Kirche im Dorf zu lassen. Morgen ist die nächste Doppelrunde, erstmal am Spitzenbrett eine ordentliche Schwarzpartie spielen und dann schauen wir mal.

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