Neue Saison – alte Ziele: Hameln siegt in Berenbostel

Aus der Gedankenwelt eines Schachspielers…

Scheinbar werde ich doch noch gebraucht und wenn es nur zum Schreiben des Berichtes ist. Mit neuem Führungskräften startet die Erste Mannschaft in die Saison. Die Ziele sind die Alten geblieben. Es soll endlich der Aufstieg in die Oberliga geschafft werden. Rein nominell steht der HSV wieder ganz oben in der DWZ-Liste, doch wie sage ich immer: „Die DWZ spielt kein Schach.“

Die Aufstellung lautete:

SV Berenbostel – Hamelner SV
1 Kalkofen, Siegfried (2045) – (2295) FM Bode, Wilfried
2 FM Kopmann, René (2135) – (2110) van Son, Lutz
3 Szenetra, Werner (2036) – (2077) Renner, Kai
4 Dr. Müller-Dehn, Christian (2029) – (1969) Schmidt, Dennis
5 Radecke, Peter (1962) – (2168) FM David, Adrian
6 WIM Mai, Iris (1979) – (2086) Dr. Gerstmann, Frank
7 Rychlik, Kurt (1907) – (1932) Koch, Yannick
8 Müller, Ralf (1991) – (1994) Brunotte, Peter

An sechs Brettern hatten wir einen DWZ-Vorteil. Zum Teil daraus geschuldet, dass die Gastgeben nicht auf ihre Bestformation zurückgreifen konnten. So fing ein ziemlich entspannter Wettkampf an.

Nach einer Stunde hatte Adrian schon gewonnen. Ich finde es wirklich schlimm, wenn die Heimmannschaft es nicht schafft 8 Spieler ans Brett zu bringen. Gerade mit dem Wissen, dass die 2. Mannschaft von Berenbostel zeitgleich mit uns vollständig gespielt hatte. Aber Adrian machte das Beste daraus, ließ sich von seiner Frau abholen und fuhr zu einem Fussballjugendspiel, bei dem sein Sohn mitspielte.
1,0:0,0

Dann passierte lange nichts mehr. Nach drei Stunden konnte Peter das sichere Remis herausarbeiten. Ich vermute mal die Ausschläge bei der Fritzanalyse waren recht minimal gewesen. Im Endspiel hätte Peter alles auf seinen Freibauern setzen können, doch das wäre ein sehr zweischneidiges Schwert gewesen. Daher besser den halben Punkt in der Tasche, als den vollen Punkt beim Gegner.
1,5:0,5

Eine kleine Vorentscheidung fiel dann, als Kai seinen Gegner zur Aufgabe zwang. Der Hamelner spielte eine sehr sichere Eröffnung schaffte Raumvorteil am Damenflügel und Zentrum. Seine Figuren standen einfach besser und Kai machte Druck. Unwahrscheinlich viel Druck, außerdem hatte er diesmal ein gutes Zeitmanagment gehabt. So blieb der Punkt in unseren Reihen.
2,5:0,5

Dennis kam etwas gedrückt aus der Eröffnung heraus und musste auf seinen Königsflügel aufpassen. Doch Zug um Zug konnte er die Stellung ausgleichen und dann ins sichere Remis abwickeln.
3,0:1,0

Im Prinzip war ab da der Wettkampf für uns gewonnen. weil von den übrigen vier Spiele nur Frank ein wenig anrüchig stand. Die anderen Drei standen besser oder hatten Materialvorteil.

Zu meiner Partie kann ich wie gewöhnlich am meisten schreiben. Doch kürze ich es ein wenig ab. Die Schwarzpartie war klasse, nach 10 Züge hatte ich schon die Initiative übernommen und stand besser. Verdopplung der Schwerfiguren auf der freien Linie, super Zusammenspiel meiner Leichtfiguren. Dann drang mein erster Turm in die Feindstellung und ich gewann meinen ersten Bauern.Da gab es eine interessante Abwicklung. Ich verließ mich allerdings auf meine erste Berechnung und übersah eine Variante die noch stärker gewesen wäre. So bekam ich Dame + 2 Bauern vs 2 Türme und eine gute Bauernstruktur. Das hätte eigentlich zum Gewinn ausreichen sollen. Allerdings waren meine Gewinnbemühungen recht kläglich gewesen. Im 40.Zug überlegte ich noch mal 15 Minuten und hätte fast auf Zeit verloren. Man oh man, es folgte ein kurzer Blick auf die anderen Brettern, bevor ich dann Remis anbot.
3,5:1,5

Yannick hatte wieder seine Leibvariante aufs Brett bekommen. Es wurde hin und her gespielt viel getauscht, bis Yannick zum Schluss ins gewonnene Bauernendspiel abwickeln konnte. Mit dem entfernten Freibauer war es eine einfache Übung gewesen.
4,5:1,5

Nach einigen markigen Worten ließ Wilfried Taten sprechen. Irgendwie stand Wilfried immer besser, doch war der Vorteil Minimal gewesen. Es wurde viel getauscht, bis es zum Springer vs Läufer-Endspiel mit Bauern auf beiden Seiten kam. Also ich hatte gelernt, dass der Springer schwächer sein sollte. Doch das ist der Unterschied zum alten Wilfried. Heute wird kein Remis angeboten, sondern er knüppelt es knallhart durch, bis sein Gegner tatsächlich einen Fehler machte. Der Rest war Technik.
5,5:1,5

Bei Frank entwickelte sich schnell ein sehr intensives Spiel, wobei seine Gegnerin am Damenflügel und er am Königsflügel operierte. Dabei ließ Frank allerdings seine Königssicherheit außer acht. Ein verhängnisvoller Damenausflüg brach dann seinem Monarchen das Genick.
5,5:2,5

Das war schon mal ein guter Beginn. In der nächsten Runde warten die starken Aufsteiger aus Rinteln. Sollte wir auch sie niederringen können, könnte das Schachorakel recht haben. Dann könnten wir unsere Aufstiegsfeier in die Oberliga jetzt schon planen. 😉

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