Hamelner Füchse wildern im Delmerhorster Hühnerstall

Aus dem Tagebuch eines Schachspielers…

Am fünften Spieltag musste unser Mannschaftsführer drei kurzfristige krankheitsbedingte Ausfälle kompensieren. Neben Felix wurde aus unserer zweiten Mannschaft Igor und Ole hochgezogen. Das ließ natürlich ein wenig unsere Vorbereitung durcheinander wirbeln. Die Anreise verlief ganz gut und zeigte das überlegende Navigationsgerät vom Volvo gegenüber dem Toyota. Obwohl Kai mich auf der Autobahn überholte und richtig Gas gab, waren wir 10 Minuten früher am Spiellokal angekommen. 😉  Auch unsere Gastgeben mussten auf etliche Stammkräfte verzichten.  Daher waren wir nach den Leistungszahlen an fast allen Brettern Favorit. Würde es wieder einen Kantersieg wie in Hannover geben? Obwohl ich doch immer sage: „ELO-Zahlen spielen kein Schach.“ Die Spiele mögen beginnen. Also ran an die Partien diesmal MIT Computerüberprüfung! Allerdings kann ich mich nicht mehr an die richtige Reihenfolge erinnern.

Delmenhorster SK  0,5 : 7,5 Hamelner SV

  1. 2185 Thies Pahl 1/2 : 1/2 FM Wilfried Bode 2352
  2. 2295 FM Florian Mossakowski 0 : 1 FM Matthias Tonndorf 2139
  3. 2020 Torsten Thimm  0 : 1 Kai Renner 2159
  4. 1968 Thorsten Meyer 0 : 1 Jan Helmer 2106
  5. 1865 Lukas Monnerjahn 0 : 1 Lutz van Son 2171
  6. 1970 Germaine Helene Kickert 0 : 1 Felix-Hagen Jacobi 2072
  7. 1758 Andreas Vollmer 0 : 1 Igor Belov 2040
  8. 1616 Jürgen Hurrle 0 : 1 Ole Reichelt 1921

Wilfried kam gut aus der Eröffnungsphase raus und konnte massiv Figuren tauschen. Das entstandene Endspiel war allerdings nicht einfach zu behandeln und so wurde die Partie Remis gegeben. .

0,5 – 0,5

In der Partie von Matthias ging die Initiative schnell auf den Rattenfänger über. Im Zentrum wurden seine Streitkräfte massiv aufgestellt und konnte die gegnerischen Figuren deutlich zurückdrängen. Der Gastgeber wollte sich das nicht zeigen lassen und gab vorzeitig auf.

1,5 – 0,5

Mit leichten Raumvorteil kam Kai aus der Eröffnungsphase raus. Seine Streitkräfte konnten links wie rechts angreifen, allerdings keinen Durchbruch erzielen. Im späteren Mittelspiel schaffte es dann sein Springer in die gegnerische Stellung einzudringen und die Qualität zu gewinnen. Der Rest war Figuren tauschen und die beiden Türme auf der 7.Reihe zu verdoppeln.

2,5 – 0,5

Schnell konnte Jan seine strategischen Pläne umsetzen und die Initiative übernehmen. Die gegnerischen Figuren standen ziemlich unkoordiniert herum. Nach dem sein Gegenüber eine mögliche Kombination übersehen hatte, drangen seine Truppen auf die gegnerische Grundreihe und gewannen eine Figur.

3,5 – 0,5

Schnelle Entwicklung und Druckspiel am Königsflügel zeichnete die erste Phase meiner Partie aus. Doch mein Gegner verteidigte sich geschickt und griff im Zentrum an. Meine Bedenkzeit zerrinn sehr schnell, so dass ich in der entscheidenden Stellung nicht die Gewinnvariante fand. Schlimmer noch in hochgradiger Zeitnot verlor ich zwei Bauern, konnte allerdings meinen König in Sicherheit bringen. Meine Uhr zeigte einige Male nur wenige Sekunden Bedenkzeit an. Doch nachdem ich die rettende Zeitkontrolle erreicht hatte, konnten meine Schwerfiguren den feindlichen Monarchen jagen und einen Turm gewinnen.

4,5 – 0,5

Felix Motto „haben geht vor Brauchen“ ist ja jedem bekannt. Also schnappte er sich einen Bauern und fing an zu leiden. Sein König wurde in der Mitte gehalten und einige Mattmotive mussten abgewehrt werden. Als dann die Stellung geöffnet und die Figuren getauscht wurden, verlor er seinen Bauern zurück. Im Endspiel Turm + Springer vs Turm + Läufer musste er die Dominanz des Springers gegenüber des Läufers ausspielen und fuhr den vollen Punkt ein.

5,5 – 0,5

Seinen üblichen Kuddelmuddel-Aufbau stellte Igor seinem Gegner aufs Brett. Einige strategische Ungenauigkeiten ließen einen schönen Angriff auf dem Königsflügel zu. Nachdem die Bauernverteidigung entfernt war, wurde der König schnell gefangen.

6,5 – 0,5

Ole konnte nach einer gelungenen Eröffnungsbehandlung schnell zum Ausgleich kommen und gleichzeitig die gegnerische Bauernstruktur etliche Schwächen zufügen. Mit den Schwerfiguren wurde herumgezogen, bis der gegnerische König sich im Mattnetz verfangen hatte.

7,5 – 0,5

Wow schon wieder 7,5 Punkte. Nun gut, sicherlich war das ein wenig zu hoch gewesen. Alle knappen Partien sind zu unseren Gunsten umgefallen. Das passiert nicht immer. Dennoch haben wir nun nach dem 5.Spieltag die meisten Brettpunkte aller Mannschaften. 🙂 Leider fehlen uns einige Mannschaftspunkte. Wer aufsteigt steht weiterhin in den Sternen, die Zahl der Absteiger hat einiges mit der 1. und 2.Bundesliga zu tun. Werder Bremen steht in der Bundesliga auf einen Abstiegsplatz, genauso wie Werder Bremen 2 in der 2.Bundesliga. Sollte somit Werder 3 in den sauren Apfel beißen müssen? Es bleibt auf jeden Fall spannend. In der nächsten Runde haben wir den Aufsteiger Uelzen zu Gast, der sich in dieser Saison sehr stark geschlagen hat. Immerhin Platz drei und somit guten Chancen zum Aufstieg. Mal sehen, ob wir das verhindern können. 🙂

2 Kommentare

  1. 2 x in einer Saison 7,5-0,5 in der Oberliga gewonnen. Das sollte historisch einmalig sein.
    Ich kann mich gar nicht an einen einzelnen so hohen Sieg erinnern.

    Wir sollten die Brettpunktmeisterschaft beantragen, dann kann es noch mit dem Aufstieg klappen … 😉

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