Update – Es werden wieder harte Nüsse in der Oberliga geknackt – 4:4 gegen SF Hannover

Die neue Saison hat begonnen. Zumindest für unsere erste Mannschaft. Und unsere Serie der verlustfreien Wettkämpfe konnte gehalten werden. Unseren guten Bekannten aus der Landeshauptstadt wurde ein 4:4 abgerungen.

Da ich die Partien noch nicht habe, nur ganz kurz ein Vorgeschmack. Ich denke, wir können sehr gut mit dem Ergebnis leben. Einige Partien kippten ein wenig zu unseren Gunsten. Unter anderen auch meine Partie, da wohl nicht jedes Opfer soooooo korrekt war. Aber wie sagte schon der geniale Schachweltmeister Tal: „Die Opfer sind korrekt, solange mein Gegner sie nicht am Brett widerlegen kann.“ Recht hat er. 🙂

Sobald ich die Partien durchgegangen bin, werde ich einen ausführlichen Bericht schreiben.

Hamelner SV 4 − 4 SF Hannover
1 Tonndorf, Matthias 1 : 0 Schirm, Friedmar
2 van Son, Lutz 1 : 0 Ackermann, Dennie
3 Renner, Kai 0 : 1 Boehm, Juergen
4 Schmidt, Dennis 0 : 1 Fritze, Bernd
5 David, Adrian ½ : ½ Edel, Thomas
6 Gerstmann, Frank, Dr. ½ : ½ Liebau, Andreas
7 Koch, Yannick ½ : ½ Herrmann, Andreas
8 Brunotte, Peter ½ : ½ Witthaus, Joerg

Wo wollen wir beginnen? Mhh…. also der Wettkampf stand für uns unter keinen guten Stern. Wilfried musste absagen, da er für die DBSV bei der World Chess Championship for Disabled 2017 dabei war. Also Wilfried betreute seine Schützlinge. 😉 Dann hatten auch noch Kai, Adrian und Frank einige Wehwechen mitgebracht. Kai hatte einen Gipsarm, Adrian eine Schiene nach seinen Sehnenvorfall und Frank wurde ein großer Cut am Auge zugeklebt. Sah aus als hätte Klitschko ihm eine verpasst. 😉

Nachdem ich dann alle Türen aufgeschlossen hatte, teilte mir Dennis mit, dass wir ohne Schiedsrichter spielen. Na gut, Geld gespart. Doch als Dennis mich nach der Bedenkzeit fragte runzelte ich ein wenig mit meiner Stirnfalte. Das müsste doch ihm Turnierheft stehen. Nein, nein ganz bestimmt nicht. Doch anders als unser Mannschaftsführer lese ich die Hefte bis zur letzten Seite und voilà da war die Turnierausschreibung. Beim Uhrstellen half uns dann noch SF Witthaus und so konnte der Wettkampf pünktlich anfangen. Nach dem ELO-Zahlen war wir minimal schlechter. Doch was für die DWZ gilt, gilt natürlich auch für die ELO-Zahlen. „ELO-Zahlen spielen kein Schach.“

Das erste Remis der neuen Saison steuerte Adrian bei. Die Partie verlief recht Höhepunktsarm. Erst entwickelt, dann kurz abgetauscht und schon die Punkteteilung vereinbart. Hier hätte ich durchaus noch ein wenig Kampfgeist von Adrian gewünscht, da die Partie für ihn eigentlich nicht mehr zu verlieren war.
0,5 – 0,5

Auch bei Peter’s Partie war die Spannungsbreite nicht so groß gewesen. Es sollte keine große taktische Drohung aufs Brett kommen und im Endspiel musste der Hamelner dann aber noch mal alles zeigen. Sein Gegenüber ließ aber eine Chance aus, einen möglichen kleinen Vorteil zu bekommen und man einigte sich auf Remis. Gut für uns.
1,0 – 1,0

Unser Alter-Benjamin Yannick hatte mich vor dem Wettkampf noch darauf aufmerksam gemacht, dass er nicht mehr DWZ-Benjamin sei. Schön für ihn, aber ab der Oberliga wird auf die ELO-Zahl geschaut und somit bleibt auch dort Benjamin. 🙂 Zur Partie…… Yannick hatte immer eine leicht passive Stellung und als dann seine Streitkräfte rauskamen hatte ich das Gefühl dass er ausgekontert werden würde. Doch Yannick fällt jetzt nicht einfach so um und konnte recht geschickt das Doppelturm-endspiel verteidigen. Das dritte Remis in diesem Wettkampf.
1,5 – 1,5

Die Restlichen Partien standen recht gemischt. Matthias stand deutlich besser, Dennis hatte einen Minusbauern, Kai stand gedrückt und Frank hatte einen leichten Vorteil durch sein Läuferpaar. Und ich *grübel* hatte einen schönen Angriff. Doch sah ich noch keine konkreten Gewinnvarianten. Da waren alle Ergebnisse noch drin im Wettkampf.

Eine tolle Premieren-Partie für uns spielte Matthias. Es war eine recht moderne Eröffnungsbehandlung mit vielen Fallen und Raffinesse. Nur gut, dass zwei so gute FM diese Partie zu spielen hatten. Eine unnötige Springerwanderung seinen Gegners nutzte Matthias und im Zentrum einen strategischen Vorteil zu bekommen. Raumvorteil und deutlich besseres Positionsspiel ließ die Hoffnung erwecken, dass ein voller Punkt geerntet werden könnte. Da der gegnerisch Monarch dann auch noch in der Mitte verweilen musste wurde das Zentrum geöffnet und ein waren positioneller Angriffswirbel begann. Links und rechts flogen die Leichtfiguren hin und her, die wichtigen Verteidigungsfiguren wurden getauscht, ein Mehrbauer abgefischt und ins totgewonnene Endspiel abgewickelt. Wow – toll gespielt Matthias, du darfst gerne nächstes Mal wiederkommen. 😉
2,5 – 1,5

Nun Kai war sicherlich durch sein eingegipsten Arm ein wenig behindert. Dafür hatte er auch sein Schnuffelkissen dabei gehabt. Die Partie verlief auch recht brauchbar für den Rattenfänger, bis sein Gegenüber eine Druckstellung am Damenflügel aufbauen konnte. Eigentlich dachte ich, dass die Stellung halten würde. Doch mit dem richtigen Dosenöffner wurde auch diese Stellung geöffnet. Schade, gut gekämpft doch leider verloren.
2,5 – 2,5

Eine durchaus interessante Partie durfte ich diesmal spielen. Mit der Eröffnung war ich sehr zufrieden und stellte meinen Gegner den ersten Schlag frei. Sollte man mit Springer + Dame die geöffnete Stellung ausnutzen? Wie es der Zufall wollte hatte ich die Stellung zuhause recht ausführlich analysiert. Daher wusste ich, dass der Angriff nicht gewinnbringend war und mein Gegner sah dann auch davon ab. Doch es brachte mir erstmal +35 Minuten Bedenkzeit. Als dann mein Gegenüber den Damenflügel schloss, blieb eigentlich nur der Königsflügel als Spielwiese offen. Gut für mich, da ich dort mehr Figuren stehen hatte. Da die Bedenkzeit meines Gegner sehr schnell weniger wurde, versuchte ich die Stellung so kompliziert wie möglich zu halten und keinen Abtausch zu forcieren. Mein Angriff nahm ein wenig Fahrt auf, doch der richtige Totschläger wollte nicht kommen. Also wieder langsam den Angriff aufbauen. Hier muss man sagen, dass mein Gegner mit einem bösen Bauerausfall eine Figur gewinnen konnte. Mh…. Glück gehabt. Dann war es Zeit, mein Gegner spielte mit 1 Minute + Bonuszeit und ich war bereit mit einem das Opfer die Bauernphalanx zu sprengen. Sah mächtig gefährlich aus, war es auch, wenn es da nicht diesen einen kleinen mächtigen Verteidigungszug Tg8 gäbe. Na gut zur Ehrenrettung sei gesagt, dass später in der Analyse Kai, Matthias und auch ich diesen Zug nicht gefunden haben. So konnte ich Material mit schönen Königsangriff zurückgewinnen und wenig später kippte der König. Schwein gehabt, dass hätte auch eine böse 0 geben können.
3,5 – 2,5

Dennis hatte schon in der Eröffnung einfach einen Bauern weggestellt. Doch dann fing Dennis erst richtig an zu kämpfen. Es sah lange Zeit danach aus, als hätte er dafür einen Ausgleich. Doch sein Gegenüber konnte alles abwehren und in ein gewonnenes Endspiel abwickeln. So sehr auch Dennis strampelte, die Niederlage war nicht mehr zu verhindern.
3,5 – 3,5

Nun langen alle unsere Hoffnungen auf den schmalen Schultern von Frank. Im Mittelspiel kristallisierte sich heraus, dass sein Läuferpaar der vielleicht entscheidende Faktor werden würde. Immer wieder versuchten beide Spieler den entscheidenden Vorteil zu erreichen. Es klappte aber nicht. Als es denn zum Turm + Läuferendspiel abgewickelt wurde war die Remisbreite kaum noch zu knacken und so einigte man sich auf die Punkteteilung.
4,0 – 4,0

Mein Bauchgefühl sagt, dass wir sehr gut mit dem Ergebnis leben können. Nun kommen fünf harte Brocken auf uns zu. Wenn wir daraus noch ein, zwei Punkte holen können, sieht es richtig gut aus. Denn in den letzten drei Runden kommen Gegner in unserer Gewichtsklasse. 🙂

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