Die Rattenfänger legen einen bösen Fehlstart hin – Landesblitzmannschaftsmeisterschaft endet fast im Desaster

Aus dem Tagebuch eines Non-Playing- Captain…..

Die diesjährige Meisterschaft fand in Oldenburg. Nicht gerade ein Katzensprung entfernt, trotzdem wollten wir unsere letztjähre gute Platzierung dort wiederholen. Da wir bei der letzten Norddeutschen Meisterschaft uns sensationell für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hatten und somit auch fürs nächste Jahr schon vorqualifiziert waren, hatten wir nicht den totalen Druck auf dem Kessel. So konnten wir Wilfried eine Pause geben, um ihn für die wichtigen Turniere zu schonen. Nach meinen extrem schlechten Abschneiden bei der Bezirksmeisterschaft, bat ich Kai, der das Team zusammenstellte, nicht mit spielen zu brauchen.

Kai entsprach meiner Bitte und stellte Matthias, Yannick, Jan und sich selber auf. Trotzdem wollte Kai nicht auf mich verzichten, also auf meine Fahrkünste. So wurde ich Fahrer und Non-Playing-Captain, der nur im Notfall einspringen sollte. Als Captain stellte ich Matthias und Jan ans obere Paarkreuz, was mir einige scharfe Blicke einbrachte. Doch bei mir zählte das Leistungsprinzip. Da gibt es keine alte Gutshöfe zu verteilen. 😉

Matthias fuhr direkt mit dem Zug nach Oldenburg und als ABFAHRZEIT gab ich 08:30 Uhr aus. Die Definition an ABFAHRZEIT bei mir ist, dass ich dann losfahren will. Nun das müssen wir noch bis zum Saisonstart noch üben. Daher musste ich mehr als eigentlich gewollt, das Gaspedal durchtreten, um pünktlich am Spielort einzutreffen. Matthias war schon da gewesen und hatte unsere Mannschaft angemeldet. Ein Blick auf die Teilnehmerliste sah eigentlich ganz gut aus. Leider waren nicht alle Mannschaften gekommen. Nur 12 Mannschaften insgesamt. Lister Turm mit zwei Mannschaften war natürlich klarer Favorit. Dazu kamen die Oberligisten aus Oldenburg und Nordhorn-Blanke, die uns die Podiumsplätze streitig machen wollten. Daneben waren noch die ambitionen Landesligateam von Lehrte, Osnabrück und Hildesheim, die man nicht unterschätzen sollte. Dennoch war die Vorgabe klar, alles unter Platz 3 wäre eine Enttäuschung gewesen, auch ohne Willi.

Die erste Runde ging schon gut los und mit einer krachenden 2,5:5,5 Niederlage gegen Oldenburg hatten wir einen Fehlstart nach Maß.

Gegen Osnabrück kamen wir nicht über ein 4:4 hinaus.

Runde 3 konnten wir mit ach und krach Nordhorn-Blanke mit 4,5:3,5 niederringen.

Runde 4 endete mit einer 1:7 Klatsche gegen Lister Turm 1.

Gegen das junge Team aus Lehrte verloren wir dann glatt mit 2,5:5,5. UIUIUIUIUIUI.

Mittagspause. Wir lagen nach 5 Runden mit 3:7 Mannschaftspunkten auf Platz 9. Keiner der Spieler hatte die 50% Marke erreicht. Das war deprimieren. Nun musste ich als Motivationskünstler ran. Doch war aller Hopfen schon verloren? Nun zumindest unser Daueroptimist Kai hatte noch die Vision auf einen Podiumsplatz. Seine weisen Worte habe ich noch jetzt im Ohr: „Meine Wunschwelt hat einen realistischen Ansatz.“

Nach der Pause mussten wir gegen Wolfenbüttel ran, die wir knapp mit 5:3 bezwingen konnten.

Runde 7 war der Schlüsselkampf gegen Lister Turm 2, den wir auch mit 4,5:3,5 für uns entscheiden konnten.

Gegen Hildesheim konnten wir in Runde 9 mit 6:2 gewinnen.

Gegen Bad Salzdethfurt gab es einen klaren 8:0 Sieg.

In der vorsetzten Runde konnten wir gegen das überraschend stark spielende Team aus Ammerland mit 6,5:1,5 gewinnen.

Vor der Schlussrunde hatten wir uns tatsächlich auf Platz 4 vorgespielt. Das alles endscheidende Spiel gegen Wilhelmshaven entschied alles. Leider musste Matthias nun los, um rechtzeitig seinen Zug zu bekommen. Tatsächlich musste nun der alte Mann ran, völlig kalt und ohne Rhythmus.

In der Hinserie konnten wir 3,5 Punkte vorlegen. Doch die Rückserie fing nicht gut an. Jan kam nicht über eine Punkteteilung raus und „Slow Hand“ Kai wurde über die Zeit gezogen. Nun lag die Last der Verantwortung auf den schmalen Schultern von Yannick und mir. Und wir schafften es. Mit zwei Siegen konnten wir Wilhelmshaven mit 6:2 niederringen. Doch reichte das?

Der Turnierleiter las die Tabelle von hinten vor. Die Spannung stieg langsam an. Als dann Osnabrück mit 15 Mannschaftspunkten und 49,5 Brettpunkten Vierter wurde, wussten wir es. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Mit ebenfalls 15 Mannschaftspunkten und 50,5 Brettpunkte (also 1 Punkt Vorsprung) wurden wir Dritter. 🙂 Den zweiten Platz mit 16 Mannschaftspunkte holte der Gastgeber Oldenburg. Souveräner Sieger mit 22:0 Mannschaftspunkten wurde der Lister Turm.

Hier die Einzelergebnisse:

Matthias Tonndorf 12,5 / 20

Jan Helmer 14,5 / 22

Kai Renner 11 / 22

Yannick Koch 10,5 / 22

Lutz van Son 2 /2

So gerade noch das Podium erreicht. Das war knapp. Besonders das untere Paarkreuz hat sich nicht mit Ruhm bekleckert. Jan und Matthias haben dagegen schon ordentlich Punkte geholt. Gehen wir mal davon aus, dass es nächstes Mal besser läuft. Frei nach dem Motto: „Lass es mal den Willi machen.“ 😉

1 Kommentar

  1. Schöner Bericht, ich hoffe es stört euch nicht wenn ich den Screenshot der Tabelle „klaue“.
    Ich sollte an meiner Gesichtserkennung arbeiten, gegen Jan die Variante aus der Einzelmeisterschaft zu wiederholen war glatter Selbstmord 😉

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