Talentsichtungslehrgang (TASI) in Güntersberge 2013

Vom 17.-21.04.2013 fanden im Ostharz in Güntersberge die alljährlichen Talentsichtungslehrgänge für Kaderspieler aus der ganzen Bundesrepublik statt. Unter den 27 Kindern waren auch drei Kinder aus Niedersachsen mit dabei: Fiona Sieber (ESV RW Göttingen), die bereits zum deutschen D/C-Kader gehört sowie die beiden frischgebackenen U12- und U10-Landesmeister Jari Reuker (SK Wildeshausen) und Jan Helmer (Hamelner SV). Mit an Bord ein ganzer Trainerstab hochkarätiger Trainer aus Niedersachsen: IM Alexander Markgraf, FM Bernd Laubsch, FM Fabian Müller, Jens Kahlenberg und der Bundesnachswuchstrainer FM Bernd Vökler.

Die weiteste Anreise legte der jüngste Teilnehmer Peter Martin (SC Wittlich) zurück. Er kam mit seinem Vater aus Trier angereist und erreichte nach 5 Stunden Fahrtzeit das Ziel.

Gleich am Anreisetag starteten die Kinder mit einem Kennenlernspiel:

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Um 21:00 Uhr waren die Quartiere verteilt und die Kinder nach der Eröffnung durch Bernd Vökler und Michael Zeuner auf den ersten Trainingstag eingestimmt. So konnte es dann am 18.04.2013 so richtig loslegen. Die Kinder wurden entsprechend ihrer DWZ-Zahl in Gruppen zu jeweils 5-6 Teilnehmer eingeteilt. Jan hatte das Glück, dass er in die Gruppe von Bernd Laubsch kam, der ihn auch während der deutschen Meisterschaft und auf dem Vorbereitungslehrgang in Verden betreuen wird. So war genug Zeit, um schon einmal miteinander warm zu werden.

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Das Tagesprogramm war sehr ehrgeizig und forderte die Kinder enorm. Der Tag begann um 08:30 Uhr mit 3 bis 4 Unterrichtseinheiten (45 Minuten), wurde dann vom Mittagessen unterbrochen und am Nachmittag mit weiteren 3 Einheiten fortgesetzt.

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Einige größere Kinder waren allein angereist, die kleineren wurden meistens von Eltern oder Großeltern begleitet. Auch nach zwei Tagen hatte man nicht das Gefühl, dass die Kinder gelangweilt oder gestresst waren. Alle gingen engagiert und hochmotiviert an die gestellten Aufgaben und Trainingseinheiten. Auch das Trainerteam wirkt entspannt und ausgeglichen.

Nach dem Eingangstest startete der Lehrgang mit einer Schulung in Chessbase für Anfänger und Fortgeschrittene zu der eigens ein Mitarbeiter von Chessbase aus Hamburg angereist war.

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Erstaunlich dabei, wie verbreitet bereits die Software unter den Kindern war. Manche Fragen konnte gar nicht beantwortet werden. Die Frage von Samantha Schmidtmann nach dem “Horizont-Effekt” bei Schach-Engines, blieb ebenfalls unbeantwortet …

Highlight des ersten Tages: Grillen mit dem Bundestrainer mit anschließender Schnitzeljagd:

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Bernd Vöklers letzte Chance auf den GM-Titel … Smiley (GM: Grillmeister)

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Die Teams vor Beginn der Schnitzeljagd:

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Auch hier mussten Verstecke gefunden werden, in denen sich … natürlich Schachaufgaben befanden.

Der 2. Lehrgangstag war enorm trainingsintensiv. Highlight des 2. Tages: Die Eröffnung des Harz Challenge Cups, einem Extremsport-Event, bei dem sich die Teilnehmer in 32 Stunden 230 km mit Fahrrad und zu Fuß durch den Ostharz quälen müssen. Sehr viele Nationen waren hier vertreten und die Teilnehmer des TASI hatten die Ehre für die einzelnen Nationen die entsprechenden Schilder zu tragen. Jan hatte überhaupt keine Lust dazu, außer, er würde die polnische Delegation bekommen – immerhin ist er ja Dortmund Fan und Jakub Blaszczykowski ist sein Lieblingsspieler. Nun ja, wir schlenderten dann doch noch zum Startpunkt und wer stand da … Smiley ?

So hatte Jan das Glück und durfte bei der Eröffnung als “Schilderkind” der polnischen Delegation ganz vorweg laufen. Presse und Fernsehen waren dabei. Auch der Innenminister von Sachsen-Anhalt, der die Spiele eröffnete:

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Während des Turniers wurde noch ein Schnellschachturnier mit allen Teilnehmern gespielt (jeweils 25 Minuten Bedenkzeit). Jan holte 2 aus 5 und verlor dabei gegen DWZ stärkere Gegner. Sieger des Turniers wurde Vincent Keymer mit 5 aus 5.

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Nach dem Abschluss des Turniers konnten einige Kinder gar nicht genug bekommen vom Schachspielen, so dass sich Jan und Erich Riedel noch einmal auf ein paar Tandem-Matches gegen Vincent Keymer und Jan-Okke Rockmann einließen. Enorm was hier für eine Geräuschkulisse herrschte … Smiley

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Neben den Trainingseinheiten und Eingangs- und Ausgangstest wurde in den Pausen auch sehr viel Sport getrieben. Hier war Jan wieder in seinem Element und konnte beim Fußball seine Qualitäten als Stürmer unter Beweis stellen.

Bei der Auswertung des Ausgangstests zeigte sich bei Jan, dass er doch sehr viel von diesem Lehrgang mitgenommen hatte.

Abgerundet wurde der Lehrgang von individuellen Beratungsgesprächen mit den Trainern (Kind und Betreuer/Elternteil) sowie einem individuellen Zertifikat mit Benotung der Trainingsleistung und persönlicher Einschätzung des Spielstils und Empfehlungen für das Training.

Zu guter Letzt durfte sich jeder Teilnehmer noch ein Schachbuch aus der Jussupow Tigersprung-Reihe oder eine Chessbase Trainings-DVD aussuchen:

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Um einmal einen kleinen Einblick zu bekommen, was hier trainiert wurde, hier für alle eine kleine Denksportaufgabe, von denen der Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler so einige auf Lager hatte:

Aufgabe Bernd Voekler

Weiß zieht und gewinnt. Was ist der Schlüsselzug (mit Begründung) ?

Fazit:

Ein wunderschönes Event, bei tollem Wetter, faszinierender Landschaft, einer kindgerechten Betreuung und Umgebung im KiEZ Güntersberge.

Auf die Frage des Bundestrainers, wer von den Kindern noch einen Monat lang weitermachen wolle, anstatt zur Schule zu gehen, meldeten sich 100% der Teilnehmer.

Viele neue Kontakte konnten geknüpft sowie etliche Erfahrungen ausgetauscht werden. Sehr interessant auch die Einblicke, wie Jugendarbeit in den anderen Landesverbänden läuft.

Vielen Dank an den Landesschachbund Sachsen-Anhalt, vertreten durch Michael Zeuner, die mitgereisten Trainer, den Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler sowie allen mitgereisten Kindern und Eltern/Betreuern, die dem ganzen einen entsprechenden Rahmen gaben.

Und für die meisten Teilnehmer galt: Der Berg ruft, … wir sehen uns ja schon in Oberhof auf der DEM 2013 wieder.

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3 Kommentare

  1. Wie immer ein interessanter Bericht. Schöne Fotos.
    Hoffe, dass sich das Training für unseren „Hamelner“ bei der DJEM auswirkt.

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