Norddeutsche Blitzmannschaftsmeisterschaften 2019 in Berlin

… oder auch Geschichten vom Storchenbaum, von fehlenden Entscheidungen am Entscheiderbrett und der Traum von der Qualifikation …

Durch die erfolgreiche Qualifikation von Hameln auf der Landesblitzmannschaftsmeisterschaft in Hameln durften wir dieses Jahr in Berlin bei der Norddeutschen antreten. Wir waren schon froh, dass diese nicht wieder in Wittenberge ausgerichtet und uns die Weltreise erspart wurde;-). Kuriosum ist dass wir uns eigentlich auf der BBMM nicht einmal  für die Landesmeisterschaft qualifiziert hatten – nur durch unseren Ausrichterplatz durften wir eine zweite Chance nutzen und diese nahmen wir dann auch wahr.

Da Dennis kurzfristig abgesagt hatte spielten wir mit der selben Mannschaft wie auf der Landesmeisterschaft. Wilfried, Matthias, Kai und Yannick. Ich war bereits am Freitag angereist, gemütlich mit dem Zug und konnte mir das frühe Aufstehen ersparen. Kai startete dann am Samstag früh um 6:30 in Hameln und sammelte Matthias und Wilfried ein. Ich war schon pünktlich um 10:20 da.  Ich meldete uns an und hab mich mit einem Kaffee in die Sonne gesetzt an diesem tollen Frühlingstag. Kurz vor 11:00 kamen die anderen 3 dann auch gut an und es konnte losgehen. Das gesteckte Ziel wurde uns vom Mannschaftsführer Kai einprogrammiert: TOP7 und Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft.

Gut gestartet sind wir in das Turnier mit einem 2:2 gegen Nordhorn. Irgendwie liegen uns unsere Freunde aus der Oberliga ja ganz gut beim blitzen. Gegen Bargteheide, Chemie Weißensee und Saint Pauli legten wir dann drei starke Siege hintereinander hin, sodass wir gut in das Turnier gestartet sind. Durch das 0:4 gegen Werder Bremen, in dem wir auch wirklich wenig Chancen hatten, wurden wir dann geerdet. Davon aber nicht geschockt gewannen wir die nächsten vier Kämpfe dann und waren temporär auf Platz 7 vorgerückt. Bereits zu diesem Zeitpunkt mussten Wilfried und ich die mittleren Bretter etwas bremsen, die bereits vom Titel schwärmten.

In der zweiten Hälfte ließen die Kräfte bei den Hamelnern aber etwas oder auch etwas stärker nach.Wir produzierten einige große Rochaden (0-0-0) in Serie. So mussten wir zum Beispiel bittere Niederlagen gegen Zitadelle Spandau, Norderstedt und Delmenhorst hinnehmen.  Auch die Niedersachsen-internen Duelle gegen Lister Turm mit 1:3 und MTV Tostedt mit 0:4 gingen kräftig nach hinten los. Nach 20 Runden war dann die Ernüchterung groß und wir wollten wenigstens beste niedersächsische Mannschaft werden, wenn es schon für die Qualifikation nicht reichte. Das hatte am Ende aber knapp nicht reichen sollen. Am Ende landeten wir mit 32 zu 26 Mannschaftspunkten auf einem anständigen 14. Platz direkt hinter Lister Turm auf Platz 13 und Nordhorn auf Platz 12. Gewonnen hat das Turnier SK König Tegel mit 54-4 vor unseren Oberliga-Freunden aus Tostedt und SK Norderstedt. Auf jeden Fall gab es aber einige Skalps von den Hameln zu holen. Herausgehoben sei zum Beispiel eine tolle Partie von Wilfried gegen Lawrence Trent, die er sicher gewann.

Die Einzelergebnisse bei einer spielfreien Runde sind:

(die Brettbezeichnungen wurden uns so von unserem Mannschaftsführer vorgegeben und sind mit einem Augenzwinkern zu verstehen 😉 )

Brett 1 (Spitzenbrett): Wilfried mit 15,5/28

Brett 2 (Performerbrett): Matthias mit 15/28

Brett 3 (Entscheiderbrett): Kai mit 15/28

Brett 4 (Mädchenbrett): Yannick mit 10/28

Wilfried an Brett 1 war recht zufrieden mit seiner Performance, obwohl die 10 Niederlagen ihn etwas nervten. Matthias und Kai performten ordentlich und ich konnte mein Vorjahresergebnis nur marginal verbessern und bin auch eher unzufrieden. Trotz der gescheiterten Qualifikation hat das Turnier sehr viel Spaß gemacht. Es war im Vergleich zur letzten Norddeutschen Mannschaftsmeisterschaft sehr gut besetzt und man hatte einfach viele richtig gute Gegner. Das Programm mit 29 Runden war aber wirklich schon sehr zehrend, am Ende waren es 7 Stunden Schach spielen ohne richtige Pause. Wir bedanken uns bei den Schachfreunden aus Lichtenrade für die gute Organisation und wir werden unser bestes geben um auf der nächsten LBMM eine direkte Wiederqualifikation zu erreichen.

Hier der Laufzettel von Hameln.

Hier das Endergebnis.

… und die Offizielle Kreuztabelle mit den jeweiligen Mannschaftsergebnissen.

Tabelle NDBMM

Und noch einige Fotos, vielen Dank an Fabian für die Aufnahmen von uns.

7 Kommentare

  1. Vielen Dank für den sehr instruktiven Bericht von Yannik. 3 Leute über 50% bei einer Norddeutschen ist ein sehr ordentliches Ergebnis – besser, als es (meine ?) nie antretenden Göttinger z.Zt. könnten.
    MfG
    Lothar

  2. Schöner Bericht. Komischerweise hieß das Brett 3 früher immer er Seniorenbrett. 🙂 Bis Runde 10 mit 16MP sah es wirklich gut aus. Nächstes Mal bin ich wieder dabei.

  3. Vom Gefühl her waren die Norddeutschen in diesem Jahr nochmal einen Tick stärker besetzt als beim letzten Mal in Wittenberge. Hat auf jedem Fall Spaß gemacht und nächstes Jahr klappts bestimmt auch mit der Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften. Schließlich befinden wir uns ja dann im Jubiläumsjahr „100 Jahre Hamelner Schachverein“. 😉

    Die Durschnitts-ELO in der Tabelle sind etwas verwirrend, da hier scheinbar auch nicht spielende Mannschaftskapitäne am 5. Brett (z.B. Tostedt, Delmenhorst, etc.) berücksichtigt wurden.

    Bei den Einzelergebnissen gab`s noch `nen kleinen Fehler in der Addition, den ich korrigiert habe.

  4. Schade, dass es nicht geklappt hat. Aber immerhin habt ihr ein paar Skalps mitgenommen. Meine Finger haben förmlich gezittert am Wochenende, weil ich kein Schach spielen durfte… Beim nächsten Mal aber dann so richtig. 😉

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