Hildesheimer Greenhorn Turnier Runde 1-3

Am vergangenen Sonntag startete das Hildesheimer Greenhorn Turnier.
Mit einer maximalen Bedenkzeit von 90min pro Spieler wurden die ersten 3 von insgesamt 6 Runden gespielt.
8 Vierer-Mannschaften sind am Start darunter auch eine Hamelner Auswahl, die an diesem Spieltag aus Niels Froese, Marcel Hoff, Moritz Meyer und Milan Miowitz bestand.

In der ersten Runde trafen die Hamelner auf die Auswahl des Hildesheimer Scharnhorst-Gymnasiums, welche leider nur zu zweit antrat, so dass Niels und Marcel kampflos gewannen.
An den verbleibenden Brettern ging es auf und ab.
Moritz geriet mit den weißen Steinen bereits in der Eröffnung unter Druck, musste seine Dame mehrfach ziehen, so dass sein Gegenspieler erst einen großen Entwicklungsvorteil erzielte, dann eine Qualität und zu guter Letzt eine Figur gewann. Das Endspiel mit einem Turm weniger schien nun für den Hamelner gelaufen, doch ein Turmeinsteller auf der siebten Reihe sorgte dafür, dass Moritz nicht nur den Turm zurückerhielt, sondern auch noch sein Bauern unhaltbar zur Damenumwandlung gelangte und er die Partie noch für sich entscheiden konnte.
Milan hatte Glück, dass sein Gegner einen einzügigen Damengewinn übersah und statt die Dame zu schlagen lieber den König aus dem Schach zog. Danach war es ein Spiel auf ein Tor, Milan fischte einige gegnerische Figuren ab und setzte auf der Brettmitte schließlich Matt.

Damit endete Runde 1 mit einem 4:0 für die Hamelner.

In Runde 2 hieß der Gegner Hildesheimer-SV-MIX-Gruppe-I
Niels erhielt in der Eröffnung einen Bauern, den sein Gegenspieler für Entwicklung gab und schnell Druck aufbaute. Auch wenn der Hamelner keine groben Fehler machte und im Grunde logische Entwicklungszüge spielte, wurde seine Stellung zunehmend schlechter bis sie letztendlich durch Überlastung zusammenbrach.
Insgesamt eine gute Partie von Niels, der das Pech hatte in eine Variante zu geraten, die sein Gegner enorm gut beherrschte und auch routinierte Spieler ihre Schwierigkeiten gehabt hätten die besten Züge zu finden.
Marcel kam gut aus der Eröffnung erkannte die gegnerische Bauernschwäche und machte Druck. Statt in entscheidender Stellung nun abzuwickeln, Figuren zu tauchen und den Bauern zu gewinnen, verlor der Hamelner eine Leichtfigur und damit langfristig gesehen die Partie in einem Duell zweier in etwa gleichstarker Spieler.
Moritz erging es ähnlich wie Marcel. Auch er verlor unnötig eine Figur und damit ebenfalls seine Partie. Insgesamt zweimal ein klassischer Fall von „zu schnell gespielt“.
Milan befolgte, nach seiner enorm schnell beendeten Partie aus der ersten Runde, in der er nicht mal 4 seiner ihm zustehenden 90 Minuten benötigte, artig die Bitte sich etwas mehr Zeit zu nehmen und spielte eine schöne 45 Minuten Partie. Milans Gegenspielerin (mit Abstand die stärkste Kontrahentin aus den 3 Partien) spielte sehr bedacht, aber auch die Zugqualität des Jungen Hamelners hatte sich angesichts der vorangegangenen Partie mehr als verdoppelt, womit es ein Duell auf Augenhöhe wurde. Beide Spieler sahen sehr viel, in der anschließenden Analyse sogar noch mehr als im Spiel selbst.
Letzten Endes behielt die junge Hildesheimerin die Oberhand, die geringfügig weniger Fehler machte. Trotz der Niederlage eine tolle Partie von Milan.

Damit endete Runde 2 mit einer 0:4 Niederlage, die durchaus hätte geringer ausfallen können.

In der abschließenden Runde für diesen Spieltag ging es gegen Bad Salzdetfurth.
Gerade an den ersten beiden Brettern hatten es die Hamelner mit nominell leicht stärkeren Kontrahenten zu tun.
Niels, der an diesem Spieltag das Pech hatte seine Weißpartie kampflos zu gewinnen und nun seine zweite Schwarzpartie spielen zu müssen, kam wieder gut aus der Eröffnung. Gleichartige Figuren tauschten sich, womit sich ein nahezu identisches Stellungsbild auf beiden Seiten ergab. Versöhnlich einigten sich beide Spieler schließlich auf Remis.
Die Partie von Marcel muss ich noch sichten, um mehr berichten zu können, als dass er seinen Gegenspieler bezwingen und damit einen vollen Punkt einfahren konnte.
Moritz gewann diesmal frühzeitig die gegnerische Dame, verfiel dann allerdings ein wenig in eine Art Siegeseuphorie, die noch einmal etwas Besorgnis aufkommen ließ (er wäre nicht der Erste, der auf diese Weise noch in eine gegnerische Falle tappte), aber Caissa war ihm hold und er brachte die Partie sicher zum siegreichen Ende.
Zum Highlight des Tages kam es in der Partie zwischen Milan und seiner nur minimal älteren Kontrahentin. Der Hamelner sammelte einige ungedeckte Figuren ein und das Duell schien entschieden, bis er gleichfalls einen Springer einstellte und einen zweiten ungedeckt ließ, der im anschließenden Zug auch geschlagen wurde. Seine Gegnerin bedankte sich nach jedem Figurenschlagen mit einem überschwänglichen Lächeln bei Milan und der Hamelner schien innerlich nervöser zu werden.
Milan konnte nun dreizügig mattsetzen (denn der letzte Springer war im Grunde vergiftet gewesen und hätte nicht geschlagen werden dürfen), allerdings war unklar, ob Milan dieses Matt sehen würde. Seine Dame stand auf c7, der Läufer seiner Gegnerin hatte d8 unter Kontrolle, die Dame c8. Db8 würde zum dreizügigen Grundreihenmatt führen die anderen beiden Damenzügen auf die Grundreihe zur Niederlage.
Nicht über das Brett reichend, stellte sich Milan nun auf seinen Stuhl und schob seine Dame in Zeitlupe gen Grundreihe. Das Ziel der Königin schien c8, aber bevor sie dort ankam bog sie gen b8 ab.
Puh, was für ein Glück, dabei lagen die Chancen gerade mal bei einem Drittel! Oder war es vielleicht gar kein Glück?!
Als Milans Gegnerin erklärte, dass sie nun matt sei und keinen Zug mehr habe, verwies sie der junge Hamelner darauf, dass noch Dc8 Dxc8+ Ld8 Dxd8# als bestmöglich Zugfolge möglich sei.
Das zeigte, dass Milan tatsächlich das Matt gesehen und nicht zufällig gespielt hatte.
Gratulation dazu.

Damit gewannen die Hamelner diese Runde mit 3,5:0,5 und befinden sich mit 4:2 Mannschaftspunkten in der oberen Tabellenhälfte.

Die Vorgabe „nicht ohne Punkte“ wieder nach Hause zu fahren erfüllte jeder der vier Hamelner und das Mannschaftsergebnis lässt auch für die letzten 3 Runden auf eine gute Endplatzierung hoffen.

Ich hatte den Eindruck alle waren mit ihren Ergebnissen zufrieden und hatten Spaß beim Turnier.

In zwei Wochen geht es weiter, und es heißt Daumen drücken….

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