Hamelner SV 2: Altmeister entscheiden Kampf gegen SC Wolfsburg

Am vergangenen Sonntag empfing Hamelns Zweite, in Bestbesetzung, die nominell stärkste Mannschaft der Liga aus Wolfsburg. Die Gäste traten an den ersten fünf Brettern mit ihren Topspielern an, wodurch sie an den ersten beiden Brettern einen DWZ Vorteil von mehr als 170 Punkten und an den folgenden drei Brettern 70 Punkte und mehr mitbrachten. An Brett 6 und 7 sprachen die Zahlen leicht für die Hamelner, an Brett 8 sogar deutlich.

Alle Hamelner kamen gut aus ihren Eröffnungen und auch das Zeitmanagement stimmte.

Die erste Entscheidung fiel an Brett 7, wo sich Carsten Konczak mit seinem Kontrahenten nach gegenseitigen Drohgebärden friedlich auf eine Punkteteilung einigte.
Wie Lutz van Son, der uns an diesem Spieltag als Zuschauer moralisch unterstützte, gelegentlich zu sagen pflegt, ist ein Schwarzremis zum Auftakt nicht das Schlechteste.
0,5 : 0,5

Es verging einige Zeit und Hamelns Mannschaftsführer verschaffte sich einen kurzen Überblick.
Am Spitzenbrett hatte Igor Belov nach guter Eröffnung gegen seinen deutlich stärkeren Gegner das Nachsehen und stand auf Verlust. Ebenfalls schlecht sah es für die Hamelner an Brett 5 aus, wo Gerhard Kaiser ein gleichfarbiges Läuferendspiel mit einem Minusbauern zu verwalten hatte.
An Brett 2 hatte Oliver Barz seinen Anzugsvorteil mittlerweile eingebüßt und kämpfte, nachdem sein Remisangebot ausgeschlagen wurde, um den halben Punkt.
Ebenfalls remisträchtig sahen die Partien von Jan Helmer, an Brett 3 spielend, und besonders jene von Leonid Tilin aus, der es an Brett 6 mit seinem ehemaligen Vereinskameraden Matthias Schubert zu tun bekam.
An Brett 8 baute Peter Brunotte seine Vorteile gegen seinen zäh verteidigenden Gegenspieler Zug für Zug aus. Bei einem Stellungsbild, dass Hamelns Senior erfahrungsgemäß liegt, Hoffnung zu einem vollen Punkt.

Ole Reichelt erhielt ein Remisangebot. In Anbetracht, dass er mit einem Mehrbauern, gute Chancen auf einen Sieg hatte, welchen Hameln in Anbetracht der übrigen Bretter so dringend brauchte, durfte er sich auf keine Punkteteilung einlassen und spielte entsprechend weiter.
Leider verfolgte Ole später in der Partie nicht den richtigen Plan, sein Gegner bekam sehr viel Spiel und konnte die Partie zu Gunsten der Wolfsburger entscheiden.
0,5 : 1,5 (aus Sicht der Hamelner)

Igor musste ebenfalls die Waffen strecken und seinem Gegenspieler zum Sieg gratulieren, während Peter nach „Touchdown“ – Erreichen der gegnerischen Grundreihe mit dem König – die Bauernkette seines Kontrahenten aufrollte und ihn zur Aufgabe zwang.
1,5 : 2,5

Unterdessen profitierte Oliver von einigen ungenauen Zügen seines Gegners und erhielt die Möglichkeit auf einen Bauerngewinn. Statt den Bauern zu geben versuchte der Wolfsburger allerdings diesen zu halten und verlor dadurch statt des Bauern die Qualität. Nun konnte der Hamelner abwickeln und einen vollen Punkt einfahren.
2,5 : 2,5

Kurz darauf nahm Jan das Remisangebot seines Gegenspielers an, welcher bei hoher Remisbreite durch seinen entfernten Freibauern im Grunde mehr Chancen auf einen eventuellen Sieg gehabt hätte als der Hamelner.
3 : 3

Auch Leonid und Matthias einigten sich schließlich auf die Punkteteilung nachdem keiner von beiden in einem Endspiel mit ungleichfeldrigen Läufern und Bauernungleichgewicht bereit war ein unnötiges Risiko einzugehen.
3,5 : 3,5

Nun lag alles an Gerhard. Sein Gegenspieler ließ einige Siegmöglichkeiten aus und Hamelns Senior zeigte sich erfinderisch. In seiner Paradedisziplin „Endspiel“ opferte er seinen Läufer für einige Bauern und band den gegnerischen geschickt an seine Freibauern auf dem einen Flügel während sein König auf dem anderen Flügel eindrang und den gegnerischen Monarchen austempierte.
4,5 : 3,5 (Endstand)

Unglaublich aber wahr, nach einer sich andeutenden knappen Niederlage, konnten wir tatsächlich zwei Mannschaftspunkte gegen die Favoriten aus Wolfsburg einfahren.
Nun heißt es allerdings am Ball bleiben und nicht im Glücke schwelgen und so wichtige Punkte bei vermeidlich schwächeren Mannschaften liegen zulassen, wie es im vergangenen Jahr der Fall war.

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