Hameln nimmt erste Pokalhürde – 3:1 Sieg gegen SV Springe

Am Sonntag spielten wir den vermutlich letzten Wettkampf in diesem Jahr. Für die Runde 1 der Pokalmeisterschaft 2021/2022 mussten wir nach Springe fahren. Praktisch ein Heimspiel bei der kurzen Entfernung. Kurz Wilfried am Bahnhof abgeholt und dann ging es zum Springer Tennisheim, wo die vier Kontrahenten schon auf uns warteten. Nach den Formalien zur Kontaktnachverfolgung und Belehrung zur Maskenpflicht am Brett konnte es losgehen.

Es kam zu folgenden Paarungen:

SV Springe – Hamelner SV

Morcinek, Artur (1799) – (2338) FM Bode, Wilfried

Engelking, Michael (1861) – (2149) Renner, Kai

Bode-Schütte, Reinhard (1707) – (2038) Koch, Yannick

Söchtig, Rudolf (1693) – (2047) Jacobi, Felix-Hagen

Als erstes war Wilfried an Brett 1 fertig. Aus seiner Lieblingseröffnung heraus hatte er nie Probleme und konnte recht schnell im Mittelspiel großen Vorteil ansammeln, sodass er mehrere Wege zum Gewinn hatte. Einer reichte und der Gegner gab auf. Aus persönlicher Sicht war es vielleicht doch nicht so einfach, denn wie er uns später verriet „ist es immer so anstrengend, mit allen Figuren auf dem Brett zu spielen„. Na da hat sich die Anstrengung doch gelohnt 😉

Zwischenstand: 1-0 für Hameln

Als zweiter wurde Yannick fertig. Mit den schwarzen Steinen konnte er direkt aus der Eröffnung heraus dem Gegner einen Doppelbauern verpassen und erreichte eine sehr angenehme Stellung.

Yannick (Schwarz) am Zug. 15…e4 wurde gespielt, wonach Schwarz auf h2 schlagen kann. Den Gegenangriff und Mattdrohung Dxe4 kann dann mit Sf6 pariert werden.

Nachdem sein Läufer unangenehm in die gegnerische Stellung eindrang, konnte er eine Qualität gewinnen, tauschte die Damen und gewann recht sicher das Endspiel. Eine grober Fehler seines Gegners half dabei noch.

Zwischenstand: 2-0 für Hameln

Damit war der Wettkampf schon entschieden, auch wenn der unwahrscheinliche Fall eintreten würde, dass die laufenden Partien von Felix und Kai noch verloren gingen. Die 6 Punkte für die Berliner Wertung wären da ausschlaggebend.

2 Partien laufen noch. Kai spielt an Brett 2 gegen Michael Engelking, Felix an Brett 4 gegen Rudolf Söchtig. Reinhard Bode-Schütte kiebitzt.

Eine hochspannende Partie spielte Kai mit den schwarzen Steinen. In einer für ihn typisch holländischen Struktur tauschte sich lange Zeit keine einziger Bauer und es sah ganz danach aus, dass die Figurenlawine von Kai am Königsflügel bald ins Rollen kommen würde. Doch der Gegner spielte aggressiv und begann einen Bauernsturm am Damenflügel, den er zunächst erstmal abwehren musste. Beide Seiten verbrauchten sehr viel Zeit und in der kritischen Phase habe ich nicht alles mitbekommen. Laut späterem Bericht soll Kai dort bereits sehr sehr gut gestanden haben. Am Ende entstand jedoch ein Endspiel mit Damen und je einem Läufer auf dem Brett, in dem Kai aus Gefahr vor Gegenspiel auf Dauerschach gehen musste. Schade!

2,5 – 0,5 für Hameln

Bei Felix war es eine Partie die auf und ab ging. Aus der Eröffnung heraus kam er eigentlich sehr gut mit Weiß ins Spiel. Gegen die Caro Kann-Verteidigung seines Gegners spielte er konsequent und öffnete mit dem Hebel f4-f5 die schwarze Stellung. Direkt konnte er jedoch nichts ausrichten und es tauschte sich viel. Es blieb ein Doppelturm-Endspiel, in der jede Seite noch einen Springer hatte. Jetzt kam aber ein Blackout. Felix nahm den vergifteten Bauer auf f5 mit dem Springer, der einer Fesselung zum Opfer fiel. Da war eine ganze Figur weg.

Felix (Weiß) am Zug. Er hat zwar eine Figur weniger, doch der Turm auf h5 droht verloren zu gehen. Felix spielte Kf4 und gewann bald die Figur zurück.

Wer Felix kennt, weiß, dass er höchstens Postpakete aufgibt, aber keine Schachpartien. Und so ging er weiter mit seinem Turm auf Bauernjagd. Wie durch ein Wunder und mit kräftiger Mithilfe seines Gegners konnte Felix dann aber doch mit Minusfigur ins Remis abwickeln. Die gegnerischen Figuren standen so unglücklich, dass der Gegner den Mehr-Springer wieder abgeben musste. Das entstehende Turmendspiel wurde dann Remis gegeben.

3-1 Endstand für Hameln

Fazit:

Ein insgesamt verdienter und nicht gefährdeter Sieg für Hameln gegen Springe. Vielen Dank an die Gastgeber! Trotz der Hygienevorschriften mit Maskenpflicht am Brett etc. war es ein schöner Wettkampf. Die Partien haben wieder mal eindrucksvoll gezeigt, dass es nicht immer so einfach ist, gegen vermeintlich schwächere Gegner zu gewinnen („DWZ spielen kein Schach„).

Das war dann wie oben vermutet wohl die letzte Mannschaftskampf-Partie in diesem Jahr. Auf Bezirksebene wurde der Spielbetrieb bereits ausgesetzt und die anderen Ebenen werden höchstwahrscheinlich folgen. Also dann: Auf ein Wiedersehen im Pokal-Wettkampf irgendwann in 2022…

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