DSOL Finale: Hamelner SV II : Ostertal I 2:2 (Berliner Wertung 4:6)

Last Order in der DSOL, Hameln verliert ein dramatisches Finale.
Heute Abend sind wir wieder mit den in Ehren ergrauten glorreichen vier gegen die Schachfreunde aus dem Saarland den SC Ostertal angetreten um den Pokal in die Rattenfängerstadt zu holen. In der Vorrunde gab es ein 2:2, das wir wieder genauso nehmen würden, weil es dann zum Sieg reicht.

Im Einzelnen spielen:
Achim, der nach dem der Hamelner Devise man nehme spielt
Michael, der Mann ohne Nerven
Gerhard Lucky Luke, der Mann der schneller als sein Schatten zieht
und Wolfgang der Generöse, der sich bisher zu oft damit begnügt den Gegner nur zu überspielen. Heute jedoch kann nur der ganze Punkt und der Pokal das Ziel sein.

Da wir uns alle extrem gut vorbereitet haben, stehen unsere Chancen gar nicht so schlecht. Achim hat sich eine Überraschung ausgedacht und spielt nicht die Eröffnung deren Namen sein Pseudonym ziert, Michael hat unzählige You Tubes Eröffnungsvideos durchgearbeitet und Gerhard hat neben der Eröffnungsvorbereitung Gewichte an den Armen, damit er nicht so schnell ziehen kann, während Wolfgang sich seit der Auslosung vorbereitet.
Wir haben uns am Dienstag während der Schach 960 VM beim Trask Talk im Discord Server noch mehrere einfache Alternativstrategien zurechtgelegt:
Achim hat nach der Partie 9 aus 10 und Michaels Gegner auch. Das reicht dann und die beiden anderen Bretter haben keinen Druck. Ob das wohl gutgeht.
Plan B Wir holen an den ersten 3 Brettern 50% und Wolfgang gewinnt.
Aber es ist ja nicht so das wir nicht noch einen weiteren Plan in der Hinterhand haben. Wir spielen 2:2 und nach Berliner Wertung steht es 5:5, dann verlassen wir uns halt auf unsere Blitzstärke.

Soweit die Theorie, aber es kam anders. Wolfgang war heute gar nicht generös und brachte uns am 4. Brett früh in Führung. Da Gerhard zu Mr. Slowhand mutierte, brannte auch in seiner Weiß Parite nichts an. Jetzt fehlte uns noch ein Punkt zum Pokal. Michael der Mann ohne Nerven spielte eine mutige Angriffspartie, aber sein Gegner „Mister 100%“ war zu stark. Jetzt stand es 1:5:1,5 und Achim musste am Spitzenbrett gewinnen. Das sah auch lange dank Cyrus Lakdawalas Hilfe (für die nicht eingeweihten: ein tolles Sweshnikov Buch). Achim gewann früh einen Bauern, dann noch einen und auch noch einen dritten. Dann verrechnete er sich. Er glaubte sein C-Freibauer gewinnt und er gab 2 Bauern zurück. Sein Gegner verteidigte sich sehr gut und nach vielen Irrungen landete Achim einem Turmendspiel mit Mehrbauer, das erst gewonnen war, dann verspielte Achim seinen Vorteil und das Endspiel war remis. Achim zockte und erreichte tatsächlich noch eine Gewinnstellung im 83. Zug. Mit weniger als einer Minute auf der Uhr verdaddelte er sie sogar noch zum Verlust. Sein Gegner bewies keine große Technik (musste er auch nicht) und so endete das Endspiel remis und wir haben den Kampf nach Berliner Wertung verloren. Glückwunsch an unsere Gegner aus Ostertal zum Pokalsieg, ihr habt es verdient. Auch wenn wir den Pott nicht gewonnen haben, es war schon ein Erfolg ins Finale zu kommen, da wir in unserer Gruppe an 6 und in der gesamten Liga an 20 gesetzt waren. Außerdem haben wir jetzt noch ein Ziel in der nächsten DSOL Saison. Danke an alle Spieler, es hat richtig Spaß gemacht.

 

7 Kommentare

  1. Schade! Dieses Mal endete das Spiel 2:2 mit dem besseren Ausgang für die Gegner. Dann hat man auf jeden Fall ein klares Ziel für die DSOL Saison Nr. 3. Mir hat das Kommentieren auf jeden Fall Spaß gemacht und ich hoffe ihr hattet auch etwas Gefallen daran.

  2. Das war ja spannend, herzlichen Glückwunsch, tolle Mannschaft! Wo kann ich Deinen Kommentar denn noch sehen, Yannik?

  3. Deutscher Vizemeister, tolle Leistung und eine wirklich gute Werbung für den Hamelner Verein!
    Wie schafft man so etwas eigentlich?

    1.Wir haben mit Achim einen Mannschaftsführer der klare Ziele vor dem Spiel ausgibt und haben hochmotivierte Spieler, die diese Ziele (fast) immer umsetzen 🙂

    2.Wir haben Yannick als Kommentator, der Schwächen der eigenen Mannschaft klar aufzeigt und Verbesserungsvorschläge unterbreitet, die wir dann im Nachgang, wenn auch erst in den letzten Spielen, beseitigt haben. Denn eins ist klar, erst einmal in Ruhe überlegen und dann einen Zug machen. 🙂

    3. Vereinsmitglieder bereiten einen nächtelang auf den bevorstehenden Wettkampf vor!

    Was soll da eigentlich noch schief gehen?

    Nächstes Jahr sollte mit etwas Glück ein Platz weiter nach vorne gelingen. 🙂

    Es wäre schön, wenn wir dann drei Mannschaften stellen könnten.

    Schöne Grüße

    Gerhard

  4. Gratulation zum Vizetitel.

    Beim lesen des Berichtes blutete mir förmlich das Herz.

    Ein jeder hat es vermutlich schon am eigenen Leib erfahren wie bitter es ist Chancen nicht nutzen zu können.

    Ich hoffe aber, dass bei euch die Freude über das Erreichte überwiegt.

    Ihr habt eine wirklich tolle Saison gespielt.
    Nach der Pandemie und Wiederaufnahme des Spielbetriebes müssen sich einige eurer Verbandsliga Konkurrenten warm anziehen…

Schreibe einen Kommentar zu Lutz Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert