Die Bremer Stadtmusikanten und der Rattenfänger trennen sich im Schneegestöber 4-4

Und wieder wurde ein Stück des Weges der in Richtung Klassenerhalt führt durchschritten. Doch drehen wir die Uhr wieder ein wenig zurück.

Yannick kehrte gut erholt aus seinem Urlaub zurück, dafür mussten wir auf unseren Mannschaftsführer Dennis verzichten. Doch unsere Zweite Mannschaft lässt sich nicht lumpen und wir bekamen mit Igor einen ihrer Topspieler. Da das Wetter sehr schön war, es war nur arschkalt, kamen wir nach knapp 1,5 Stunden in Bremen an. Für unsere Gastgeber ging es um alles. So war es nicht verwunderlich, dass sie ihre Top 8 an die Bretter brachten. Von der Spielstärke waren wir ziemlich ausgeglichen. Daher gab es keinen eindeutigen Favoriten. Doch wie sagte ich es schon immer. „ELO-Zahlen spielen kein Schach.“ Also ran an die Partien. Ohne Computerüberprüfung 😉

Bremer SG 4 − 4 Hamelner SV

1 GM Zeitlein, Michael ½ : ½ FM Bode, Wilfried
2 IM Borik, Otto ½ : ½ FM Tonndorf, Matthias
3 Hundack, Rolf 0 : 1 van Son, Lutz
4 Issing, Peter 1 : 0 Renner, Kai
5 FM Juhnke, Karl 1 : 0 FM David, Adrian
6 Krajina, Davor 1 : 0 Gerstmann, Frank, Dr.
7 Giel, Olaf 0 : 1 Koch, Yannick
8 Peters, Frank 0 : 1 Belov, Igor

Wilfried durfte wieder gegen einen GM spielen. Gut vorbereitet spielte Wilfried eine sichere Eröffnung und konnte jeden Angriff im Keim ersticken. So einigte man recht zeitig auf Remis.
0,5 – 0,5

Ein wenig gefrustet kam Matthias aus Österreich zurück. Das Grazer Schachturnier war nicht so gelaufen, wie Matthias es geplant hatte. So war er sehr motiviert und spielte eine aggressive Eröffnungsvariante. Im Mittelspiel wurde eine Qualität abgefischt und der Gewinnweg war schon fast zu erkennen. Nun galt es nur noch die richtige Seite für die Rochade zu finden. Die kurze Seite sah gefährlich aus, so wurde der Monarch auf die andere Seite gestellt. Allerdings konnten nun sein Gegenüber gross aufspielen und der König wurde auf Matt gestellt. Doch Matthias fand noch den rettenden Remisplan und konnte die Punkteteilung halten. Schade in der Analyse hatten wir dann festgestellt, dass die kurze Rochade wohl sehr gute Gewinnchancen hatte.
1,0 – 1,0

Nach drei Nullen in den Mannschafts- und Pokalwettkämpfe gegen GM, IM und viel zu starken Gegnern hatte ich diesmal einen in meiner Gewichtsklasse. Also die Spielstärke meine ich. 🙂 Nachdem ich die kritische Eröffnungsphase überstanden hatte, bekam ich die bessere Stellung dank meines Vollzentrums. Nun musste ich nur noch die Figuren auf die richtigen Felder platzieren. Das sah schon gut aus, als letztes musste ich wie der Rattenfänger nur noch die feindlichen Figuren auf die falschen Felder führen. Dann wurde der Zentrumsaufbruch gestartet und nach einer langen Springerwanderung der Turm abgenommen.
2,0 – 1,0

Mit der Führung im Rücken sollte doch der Mannschaftssieg möglich sein. An den anderen Brettern sah es schon recht wild aus. Yannick und Igor sahen schon ganz gut aus. Kai und Adrian mussten sich verteidigen. Frank stand im vollkommenden ausgleich. Da war alles möglich gewesen.

Kai hatte eine solide Eröffnung ausgewählt, doch sein Gegner holte schon den Dosenöffner raus. Zwischenzeitlich sah es kritisch aus, doch die Stellung hielt. Nach dem Damentausch ebbte der Angriff ab und die Remisbreite war schon ziemlich breit. Doch ein bösr Geist aus der Vergangenheit holte Kai ein und er verlor völlig unnötigerweise auf Zeit.
2,0 – 2,0

Durch eine Ungenauigkeit in der Eröffnung kostete Adrian die bessere Stellung. Nun da ab hiess es verteidigen. Und sein Gegner machte es ihm nicht einfach. Im Endspiel wurde ein Bauer abgefischt, der schlussendlich den Sieg einbrachte.
2,0 – 3,0

Gerade noch vorne gelegen, stieg nun der Druck auf die übrigen Spieler. Wir bracuhten mindestens einen Sieg, besser zwei. Und Yannick zeigre sich von seiner besten Seite. Optimal von Kai und Wilfried vorbereitet, konnte Yannick aus der Eröffnung heraus Druck aufbauen. Ein hängender d-Bauer wurde das erste Ziel. Dann wurde am Damenflügel die Bauern nach vorne gepeischt. Zwei Bauern wurden gewonnen und das Damen/Läuferendspiel behandelte der Jugendwart nahezu perfekt. Der verdiente Lohn war der Ausgleich.
3,0 – 3,0

Väterchen Frost konnte unseren Igor nur ein kleines Lächeln abgetrotzen. Es endwickelte sich die übliche Kuddelmuddel-Stellung bei der Igor sich am Damenflügel einen starken Freibauern bilden konnte. Gut, die Endspielbehandlung liess noch Luft nach oben, dennoch wurde das Turm/Läuferendspiel sicher gewinnen. Fein gemacht.
4,0 – 3,0

Nach seiner letzten unglücklichen Kurzpartie wollte Frank einiges wieder gut machen. Lange Zeit war die Stellung im dynamischen Gleichgewicht. Frank griff am Damenflügel an und sein Gegner nutze den anderen Flügel. Aber wieder sollte eine Ungenauigkeitr in der Verteidigung die Entscheidung bringen. Als die Qualität verloren ging waren alle Schummelbemühungen vergeben. Sein König wurde in Dauerbeschluss weichgekloppt, bis die Partie verloren ging.
4,0 – 4,0

Was für ein Wettkampf. Mit diesem Unentschieden haben wir nun 6 MP gesammeltUnd die Konkurenz hat für uns gespielt. Werder Bremen schlug Göttingen, SF Hannover verliert hoch in Nordhorn-Blanke. Delmenhorst konnte gegen Lister Turm nichts bestellen. Nach dem Schachorakel haben wir eine 0,0% Abstiegsgefahr. Gut, also ich kann tatsächlich eine mögliche Abstiegsvariante erstellen. Doch im Prinzip geht es nicht, da müssten wir beide Spiele hoch verlieren, extrem hoch. Nur gut, dass wir so viele Brettpunkte gesammelt haben. Im nächsten Heimspiel erwarten wir die Schachspieler aus Göttingen, die noch richtig im Abstiegssumpf hängen.Dann müssen wir wieder 100% geben, den Göttingen will bestimmt nicht freiwillig in die Landesliga absteigen. Also ran an die Bretter. Uber die Rückfahrt schreibe ich lieber nichts, wer eine gute Geschichte hören möchte muss Kai fragen. Ich sage nur, #Schmeiss den Rückwärtsgang rein, die Abfahrt schaffen wir noch. # 🙂

Ich hoffe, ich habe im Fieberdelierium nicht zu viel Unsinn geschrieben. 🙂

18 Kommentare

  1. Am besten ihr macht den Sack im nächsten Spiel zu, so dass es keine mögliche Abstiegskonstellation mehr gibt…

    Ich musste übrigens gerade herzhaft beim Lesen des letzten Abschnittes schmunzeln, ich habe es bildlich vor mir gesehen 🙂

      1. Kann es sein lieber Daniel das Links abbiegen gemeint ist? Denn in Deutshcland biegt man in der Regel rechts ab wenn man die Autobahn verläßt. Der Pedant

        1. Lieber Achim,
          in der Tat war natürlich links abbiegen gemeint. Es ist des Weiteren auch nicht die A5, sondern die A81 auf der dies mögich ist.
          Beste Grüße

  2. Ich weiß nicht was interessanter war – Kai beim fahren zu beobachten oder die interessante Neuigkeit aus dem Radio das David MacAllister neuer Grünkohlkönig von Oldenburg ist. Zum Glück war das Lieblingsgesprächsthema HSV mal für 2 Stunden nicht akut in dem Auto von Lutz

    1. Kopf hoch Yannick. Der HSV kann mit einem Sieg Tabellenplatz 17 verlassen, wenn der FC aus der verbotenen Stadt einen Sieg landet der eine 4 Tore höhere Differenz ausweist (Bsp.: 1:0 Sieg des HSV, FC gewinnt 5:0 und schon hat der HSV Platz 17 verlassen)

  3. Seit dem ich Schach spiele, ist Fußball so langweilig geworden … ,echt jetzt. Nichts gegen Fußball, aber interessant ist der Sport eigentlich überhaupt nicht. Es tun alle nur immer so! Ein Stadionbesuch ist da nochmal was anderes, aber naja.

  4. Achim, um es mit den Worten eines etablierten Spielers nach dem Nordderby zu sagen: „Wir haben nicht abzusteigen, wir sind der HSV! (..die Uhr läuft weiter!)“. Ich würde sagen das gilt doch auch für den kleinen HSV hier in Hameln

    1. Ja dann viel Erfolg. Falls es dann doch wieder erwarten eng wird mit dem Klassenerhalt, können wir ja am 34. Spieltag das Stadion besuchen um zu sehen ob die glorreiche Borussia die Uhr abstellt. Anschließend gemütliches „jagen“ der HSV Spieler mit den Ultras.

  5. Jetzt ist das bisschen Fan-Gerede schon als Dirty Talk eingestuft, furchtbar
    Die Bremer SF werden es jedoch mindestens genau so schwierig haben wie der genannte Verein.
    Das Schachorakel spuckt schon deftige Prozentzahlen aus und die Gegner werden nicht kampflos aufgeben

  6. Ich lese die Spielberichte immer gern, weil ich mich so sehr auf meine eigene Partie konzentrieren muss , dass ich von den Partien an den anderen Brettern nichts mitbekomme. Lutz schreibt ja immer sehr lesenswerte amüsante Artikel. In einem Punkt muss ich ihm aber widersprechen. Jede Mannschaft möchte in der bestmöglichen Besetzung spielen und gibt nicht gerne Top-Spieler an eine höherspielende Mannschaft ab. Da nun die zweite Mannschaft zwei harte Abstiegskämpfe vor sich hat und das Abstiegsrisiko der ersten fast bei 0 % liegt, hoffe ich auf eine weise Entscheidung unserer Mannschaftsführer, wenn die erste in den letzten Runden wieder Ersatzspieler benötigt.

    1. Hallo Peter, da gebe ich dir natürlich Recht, keine Mannschaft gibt gerne Spieler ab. Es gibt allerdings die unausgesprochende Absprache (so sollte es eigentlich sein) dass die oberklassige Mannschat immer Vorrang hat. In diesem Fall gab es zudem noch eine Vorgeschichte von Igor und seinem möglichen Gegner. Daher haben wir ihm eigentlich mehr Asyl gegeben. 😉 Und wenn man auf die Einsatzzeiten unserer Ersatzspieler in der ersten Mannschaft sieht, so haben wir schon sehr viel Rücksicht auf die Zweite genommen. Es hätte auch schon Felix/Gerd/Igor nach der 4.Runde festgespielt sein können. Ich hoffe ja auch, dass wir in den letzten beiden Runden keine Spieler mehr aus der 2.Mannschaft rekrutieren werden.

    2. Peter, da kann ich dich etwas beruhigen.
      Zumindest hat die 1. Mannschaft definitiv für den nächsten Kampf ausgeschlossen, dass sie Ersatz benötigen wird. Wegen der unterschiedlichen Spieltermine in der 8. Runde (4. März, 11. März und 18. März) haben die MF der 2. und 3. Mannschaft bereits vor sehr langer Zeit (gefühlt mehr als 100 mal) nachgefragt, ob die 1. Mannschaft Ersatz benötigt. Dies ist immer vehement verneint worden. Da kann ja in der 8. Runde nichts schiefgehen.

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