Der Aufstiegsbus ist nach der Pleite gegen Lister Turm ohne uns abgefahren

Aus dem Tagebuch eines Schachspielers…

Diese Saison schien vieles möglich zu sein. Es gab kein ausgemachten
Aufstiegskandidaten. Doch nach der zweiten Pleite in dieser Saison müssen wir wohl wieder kleinere Brötchen backen. Andreas und Dennis mussten diesmal absagen, doch mit dem frisch gekürten VM Felix und Altmeister Gerhard hatten wir zwei gleichwertig gute Ergänzungsspieler an Bord.  Unsere Gäste traten mit einer starken Mannschaft an und hatten an 7 Brettern  die bessere Leistungszahlen. Obwohl ich doch immer sage: „ELO-Zahlen spielen kein Schach.“ Die Spiele mögen beginnen. Also ran an die Partien diesmal MIT Computerüberprüfung!

Hamelner SV  2,0 : 6,0 Lister Turm 2

  1. 2359 FM Wilfried Bode 0 : 1 Johannes von Mettenheim 2181
  2. 2160 FM Matthias Tonndorf 0 : 1 FM Tobias Vöge 2300
  3. 2169 Kai Renner 2178 1/2 : 1/2 FM Christian Polster 2235
  4. 2076 Yannick Koch 0 : 1 Attila Aba Virag 2276
  5. 2116 Jan Helmer 1 : 0 Sebastian Bleecke 2150
  6. 2170 Lutz van Son 1/2 : 1/2 Rudi Hörstmann 2219
  7. 2078 Felix-Hagen Jacobi 0 : 1  FM Martin Hörstmann 2208
  8. 2093 Gerhard Kaiser 0 : 1 Moritz Gentemann 2172

Mit einer jugendlichen Unbekümmertheit stürmte Jan mit seinen Truppen ins Getümmel. Beide Seiten versuchten die Initiative an sich zu reißen. Nachdem der junge Rattenfänger den ersten gegnerischen Versuch abgewehrt hatte, gewann eine schöne Taktik eine Leichtfigur.

1,0 – 0,0

In meiner Partie war der geistige Sprit auf beiden Seiten sehr schnell verbraucht und man einigte sich früh auf Punkteteilung.

1,5 – 0,5

Felix konnte eigentlich all seine Eröffnungsprobleme lösen. Doch im Übergang zum Mittelspiel ließ er eine Schwerfigur auf die 7.Reihe eindringen. Es gab noch eine gute Verteidigungsstrategie, die Felix leider nicht sah und verlor nach einem bösen Einschlag auf f7.

1,5 – 1,5

Ein wenig körperlich angeschlagen saß Matthias am Brett. Man sah schnell, dass er diesmal kein 100% Leistung geben konnte. Nach einiger ruhigen Eröffnungsphase, bei der viel Material getauscht wurde, fiel bei ihm ein Bauer vom Brett. Diesen kleinen Vorteil verteidigte sein Gegenüber sicher bis ins Endspiel zum vollen Punkt.

1,5 – 2,5

Nach der Eröffnungsphase stand Yannick recht gut. am Damenflügel konnte er einen Bauern gewinnen, den Yannick gleich wieder am Königsfügel investierte. Dann verpasste der Hamelner eine interessante Fortsetzung und musste sich vermehrt mit der abgeschmolzenen Bedenkzeit auseinander setzen. Obwohl Yannick unter heftigem Zeitdruck war, konnte er noch einen Bauern gewinnen. Doch fand der Rattenfänger nicht die richtige Balance zwischen Angriff und Verteidigung und wurde ausgekontert.

1,5 – 3,5

Am Spitzenbrett zeigte Wilfried wieder sein ganzes Repertoire seines schachlichen Könnens. Allerdings schien es sein jungen Kontrahenten nicht sonderlich zu beeindrucken. Die Bauern verkeilten sich im Zentrum und so wurden die Streitkräfte am Damenflügel gebündelt. Dort flog dann ein Bauer von Willi fort und es tauschten sich viele Figuren. Die Endspielbehandlung von beiden verstand ich nicht mehr. Nur gut das Stockfish mich dabei unterstützen konnte. Zweimal verpasste Wilfried den schwierigen Remisweg, bis zum Schluß die Stellung hoffnungslos verloren war.

1,5 – 4,5

Unser Senior Gerhard  zeigte wieder sein gewohntes Kampfschach. Nachdem einige Figuren getauscht wurden übernahm der Hamelner die Initiative. Doch aus der Defensive heraus, konnte sein Kontrahent einen Bauern gewinnen. Dennoch sah es gut für Gerd aus. Leider ließ er einige sehr gute Variante aus. Schlimmer noch, er stellte eine Figur ein. Danach musste sein Gegenüber nur noch die restlichen Türme tauschen und ins gewonnene Endspiel abwickeln.

1,5 – 5,5

Unser Mannschaftsführer Kai zeigte sich diesmal von seiner besten Seite. Erst schlug er alle Angriffsbemühungen seines Gegner ab. Dann konnte Kai am Damenflügel zwei Bauern gewinnen. Mit stahlharten Nerven verteidigte der Rattenfänger dann den Mattangriff, bis endlich die Damen vom Brett getauscht wurden. Nun hieß es das Mehrmaterial noch zu verwerten. Nachdem ein Turmendspiel auf dem Brett endstanden war, dachte jeder dass der Sieg schnell zu holen war. Doch Irrtum, leider verzettelte sich Kai und eine Remisstellung entstand. Doch nun half sein Gegner und ein ungenauer Königszug reichte, dass wieder eine Gewinnstellung entstand. So trieb Kai seinen Freibauern bis auf die 2.Reihe, nur noch blockiert von seinem eigenen Monarchen. Ein technisch einfach zu gewinnenes Endspiel. Doch nun sah Kai den Wald vor lauter Bäumen nicht. Nach einem völligen Black Out musste er die Punkteteilung zustimmen. Uiuiui schade schade. So gut gespielt und doch nicht die Ernte eingefahren.

2,0 – 6,0

Nun haben wir 4 Punkte Rückstand zur Tabellenspitze. Das wird wohl nichts mehr mit dem Aufstieg. Der Absteiger aus der 2.Liga Lingen hatte vor dem Spieltag seine Mannschaft zurückgezogen und steht als erster Absteiger fest. Der Rest der Saison läßt das uns sicherlich entspannter angehen. Der nächste Spieltag ist erst im nächsten Jahr. Dann haben wir Hellern zu Gast. Sicherlich ein spannender Wettkampf bei dem wir hoffentlich mehr Punkte holen können.

3 Kommentare

  1. Hallo, Team HM I,
    ist es denn wirklich schon so schlimm? In Sachen Aufstieg denke ich, dass Werder III und Lister Turm II doch gar nicht aufsteigen können, da sie beide schon eine Mannschaft in der 2. Liga haben. Oder hat sich dies geändert bzw. gelten andere Regeln wegen der Schaffung der verkleinerten 2. Liga?
    LG aus GÖ, Lothar

    1. Da hast du natürlich Recht Lothar. Doch mit Nordhorn-Blanke hat noch ein weiteres starkes Team 6 Mannschaftspunkte die aufsteigen können. Und nächstes Jahr wird vermutlich Kirchweyhe 2 aus der Landesliga aufsteigen. Dann wird es wohl auch nichts mit dem Aufstieg werden.

  2. Bezüglich Lister Turm II und Werder III gibt es allerdings noch ein kleines „aber“ – einen etwaigen Abstieg der Zweitliga-Mannschaft dürften sie direkt ausbügeln (und natürlich kann Lister Turm I die zweite Liga auch noch in die andere Richtung verlassen).

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