Zweite vergibt Chancen in Bovenden

Am vergangenen Samstag ging es nach Bovenden, diesmal, wie schon gegen Bad Salzdetfurth, leider nur mit sieben Mann. Dennoch war die Mannschaft zuversichtlich einen knappen Sieg einfahren zu können, um damit die Aufstiegschancen bei einem Fehltritt der Braunschweiger zu wahren.

0 : 1 (aus Sicht der Hamelner)

An Brett 1 kam Yannick Koch gut aus der Eröffnung und gewann einen Bauern. Das Spiel, welches sein Gegner dafür bekam, hielt sich in Grenzen.

Auch die übrigen Bretter ließen wenig Grund zur Sorge, sodass Peter Brunotte an Brett 2 mit den schwarzen Steinen das Remisangebot seines Gegenspielers annahm.

0,5 : 1,5

Oliver Barz an Brett 4 mit Schwarz spielend gab einen Bauern für Entwicklungsvorteil, während alle Figuren des Hamelners bereits 1x gezogen hatten, standen 4 Figuren seines Kontrahenten noch in Ausgangsposition und die Damenposition erschien ungünstig. Statt strategisch zu spielen und den Entwicklungsvorteil weiter auszubauen, entschied sich der Hamelner für einen vorzeitigen Königsangriff. Hier entstand die Chance auf Stellungswiederholung (bzw. Positionvorteil, sofern Weiß sich nicht darauf einlässt) worauf der Hamelner hätte eingehen sollen. Dieser hielt jedoch an seinem Angriff fest und steckte weiteres Material ins Geschäft, wodurch er in Verluststellung geriet.

Besser machte es Carsten Konczak an Brett 6, der seinen Kontrahenten bezwang und für die Hamelner ausglich.

1,5 : 1,5

An Brett 5 opferte Felix Jacobi eine Qualität und dränge seinen Gegner stark in seine Hälfte zurück, sodass dieser kaum noch Bewegungsspielraum hatte.

Leonid Tilin an Brett 3 konnte mit weiß einen Bauern gewinnen und versuchte mit Turm und ungleichfeldrigen Läufern, diesen Vorteil zu verwerten.

Achim Spieker an Brett 7, ebenfalls mit Weiß, sah seine Dame in Bedrängnis, ihre verbleibenden Felder gingen zur Neige und wahren wenig aussichtsreich, womit er zwangsläufig das Remisangebot seinen Kontrahenten annahm.

2 : 2

An Brett 1 musste Yannick zwischenzeitlich seinen Mehrbauern zurückgeben und nicht nur das, der Bovender Routinier konnte in die Stellung des Hamelners eindringen und schließlich die Partie für sich entscheiden.

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Die Stellung von Yannick in der kritischen Position (mit seinem Kommentar):
Ich dachte mir – ich habe 2 Bauern mehr, gehe mit dem König weg und alles ist gut. Aber wohin? Nach d1 oder f1? Ich dachte es sei ziemlich egal. Ich wählte f1 um den König später auf g2 zu platzieren. Doch das war ein ziemlicher Bock. Nach Kf1 funktioniert …Txe4! wegen fxe4 Df6+ | Kg2 Df2+ | Kh3 Lxg4+! | Kxg4 Dg2 -+. Wäre ich nach d1 gegangen, hätte ich eine deutlich bessere Stellung gehabt, trotz einiger Schwächen. Nach …Txe4 durfte ich den Bauern also nicht nehmen und hatte eine sehr schwierige Verteidigungsaufgabe, die ich nicht zufriedenstellend lösen konnte.“

Kurz darauf musste auch Oliver seinem Gegner, der nach dem erzielten Vorteil nichts mehr anbrennen lies, zum Sieg gratulieren.

2 : 4

Ein Mannschaftspunkt war vergeben und es hieß den zweiten zu retten. Angesichts der verbleibenden Stellungen, war diese Hoffnung allerdings vergebens.

An Brett 3 hatten sich die Türme getauscht, womit das ungleichfeldrige Läuferendspiel remis war und an Brett 5 gab der gastgebende Mannschaftsführer die Qualität zurück, wodurch die Stellung für Felix ebenfalls nicht mehr zu gewinnen war. Angesicht dessen willigte der Hamelner schweren Herzens in ein Remis ein.

2,5 : 4,5

Gleiches hätte nun auch Leonid in Anbetracht der besiegelten Niederlage tun können, denn an der remisen Stellung hatte sich grundlegend wenig geändert. Verlieren konnte er nicht mehr und so spielte der Hamelner weiter…

Der geneigte Leser, der bislang aufmerksam die Spielberichte unserer Zweiten Mannschaft verfolgt hat, wird sich an dieser Stelle vermutlich fragen, ob Lucky Leonid diesmal darauf verzichtet habe, seinen Glücksjoker einzusetzen, vor allem wo es bereits letzte Runde schon nicht zum Einsatz kam…

Nun, klare und einfache Antwort: NEIN!

Ein, zwei ungenaue Züge des Bovenders und Leonid machte den Sack zu.

3,5 : 4,5 Endstand

In Anbetracht dessen, dass der Tabellenführer Königsspringer BS ebenfalls unterlag und damit 2 Mannschaftspunkte einbüßte, ist die Niederlage gegen Plesse Bovenden sogar noch bitterer. Mit einem Sieg, der lange Zeit greifbar schien, hätte Hameln II mannschaftspunktetechnisch mit BS ausgleichen und den Brettpunkterückstand bis auf wenige Zähler aufholen können.

Aber es hilft kein „Wenn“ und „Aber“, der Zug für Hameln ist abgefahren, der Aufsteiger wird Königsspringer BS oder Gifhorn heißen…

5 Kommentare

  1. @Yannick: war mir doch so als wären es sogar 2 Bauern gewesen, war mir allerdings nicht sicher, ob der eine nur temporär mehr auf dem Brett war und durch schwarz zwangsläufig hätte zurückgewonnen werden können…

    An der schwarzen Fortsetzung nach Dg2 hatte ich etwas zu knabbern, z.B. wenn Tcg1 folgt: f5+ | Kg5 Kg7 | Dc3+ Ld5+ | Txg2 h6 ++ ist aber schön…

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