Norddeutsche Blitzmannschaftsmeisterschaft 2013 in Wittenberge – wo sich Hase und Fuchs ‚Gute Nacht‘ sagen

Aus dem Tagebuch eines Mannschaftsführers…

Also, auf diese Norddeutsche Blitzmannschaftsmeisterschaft hätte ich gut verzichten können. Man oh man, was für ein Desaster. Doch drehen wir die Uhr ein paar Tage zurück.

Die diesjährige Blitzmeisterschaft richtete Schwerin aus – komischerweise gab es wohl in ganz Mecklenburg-Vorpommern kein geeignetes Spiellokal, weswegen die Meisterschaft wieder in Wittenberge ausgetragen wurde. Wittenberge liegt idyllisch sehr schön an der Elbe und das Kulturzentrum als Spiellokal war klasse für eine solche Veranstaltung geeignet. Toller Spielsaal, gute Bewirtung und eine sehr gute Organisation sprachen für den Ausrichter! Aber so etwas wie Autobahnanbindung ist in diesem Teil der Republik eher noch ein Fremdwort. Zwei Stunden auf zum Teil mäßig ausgebauten Ostdeutschen Bundesstraßen waren eine Qual.

Dreieinhalb Stunden hatte ich für die Fahrt eingeplant. Daher trafen wir uns 07:20 Uhr bei Kai. Schnell Dennis und Kai eingeladen und dann in Afferde Adrian abgeholt. Schon an den ersten beiden Sätze wird jeder erkennen können, dass unsere beiden besten Blitzer – Stephan und Wilfried – leider nicht dabei waren. Daher machten wir uns keine große Hoffnung, den tollen 9.Platz vom Vorjahr zu wiederholen.

Es war morgens noch recht kühl, doch blieb es trocken. Die Autobahnfahrt war daher recht entspannend… Zumindest so lange, bis Adrian meinte seinen Sicherheitsgurt zu öffnen und der Alarm ansprang. Man, hatte ich mich verjagt. Lernt man das heute so in der Fahrschule? Nachdem ich den Alarm manuell beendet hatte, ging es weiter. Dann wurde allerdings das Geschniefe und Gehuste lauter. Dennis und Kai waren ein wenig erkältet und auch Adrian war ein bisschen angeschlagen. Als nächstes ging es um die Mannschaftsaufstellung. Dennis war es egal, wo er spielen würde. Unser nominell stärkster Spieler wollte nicht an den beiden vorderen Bretten spielen. Kai hatte noch mit seinen traumatischen Erlebnissen bei der Deutschen Blitzmannschaftsmeisterschaft zu kämpfen und wollte ganz hinten spielen. Also opferte ich mich und spielte am Spitzenbrett. Dennis an Brett 2. Das dritte Brett wurde durch Adrian besetzt und am Mädchenbrett spielte der amtierende Vize-Niedersachsenmeister Kai. Nachdem alles geklärt war, ging der Volvo-Alarm wieder los. Diesmal hatte sich Dennis abgeschnallt und ich hing wieder am Autodach. Man oh man. Lernen die es den nie? Als ich dann bei Wolfburg von der Autobahn abfuhr, ging die Abenteuerfahrt über Landstraße weiter.

Gegen 10:30 Uhr kamen wir in Wittenberge an. Genug Zeit also, um sich zu stärken bevor es Turnier anfing. Was dann passierte war unglaublich. Also… in diesem Jahrtausend habe ich noch keine Hamelner Mannschaft gesehen, die so schlecht spielte. Nachdem wir die ersten fünf Wettkämpfe verloren hatten, waren wir auf Platz 25 (von 26 Mannschaften) angekommen. Selbst gegen Lübeck, die mit drei Kindern antraten hatten wir „nur“ Glück. Adrian hatte schon eine Qualität und einen Bauern wenig, bevor er die Partie noch gewann. Insgesamt konnten wir sage und schreibe vier Begegnungen gewinnen und sieben Mal Unentschieden spielen. 14 Mal wurden wir zum Teil böse verhauen. Das schlimmste daran war, wie stümperhaft die Partien verloren gingen – von Einstellern & irregulären Züge wollen wir hier gar nicht sprechen.

Am Brett 1 holte ich schwache 7,5 Punkte. Zumindest nach der Mittagspause zeigte ich manchmal meine Stärke. Dennis brach nach gutem Beginn (4,5 / 10) zum Schluss völlig an Brett 2 ein und holte 8,5 Punkte. Nach desaströsen 3 / 10 erreichte Adrian die Mittagspause und konnte dank Konsum eines alkoholischen Getränkes noch fast mit 11,5 Punkte die 50% Grenze erreichen. Am Mädchenbrett legte Kai mit 7 / 10 einen guten Start hin. Dann ließ er sich auch von der allgemeine Schwäche anstecken und erreichte zum Schluss 13 Punkte.

Mit 15 Mannschaftspunkten wurden wir dann so 21 – wir haben auf die Endtabellen nicht gewartet, weil es Verzögerungen gab. Bei der Rückfahrt herrschte trotz der Platzierung recht gute Laune, die sich dann in Hannover noch steigerte. Da Dennis noch mit dem Zug nach Würzburg musste und von seinem Google Routenplaner so überzeugt war, ließ ich mich mal überraschen. Der Routenplaner führte uns in Regionen Hannovers, die ich vorher noch nie gesehen hatte. Wir wussten auch gar nicht, dass es in Hannover einen so großen Wald gab. Die Fahrt wurde dann jäh unterbrochen, als auf der Straße eine große Straßensperre stand. Hier war dann der Zeitpunkt gekommen mein Navi anzuschmeißen – 7 Minuten später waren wir dann am Bahnhof angekommen. 🙂

Nachdem ich alle Spieler abgeliefert hatte, kam ich gegen 22:00 Uhr nach Hause. Mir hat der Tag gereicht.

Hier die Kreuztabelle:
NBMM-2013

Ach ja noch etwas: Die Norddeutsche Blitzeinzelmeisterschaft 2014 wird nächstes Jahr in Hameln statt finden. Also kräftig üben. 🙂

3 Kommentare

  1. Was für ein Tag. Ich wollte mich nach einem kleinen Imbiss am Hannover Hauptbahnhof noch in der DB Lounge niederlassen… Aber nichts da. Die hatten schon zu! Also vergnügte ich mit mit einem Tee in nächstgelegenen Café und wartete auf den 22Uhr-Zug. Und kurz vor 01:00 Uhr war ich dann zuhause und viel ins Bett – ohne Fleiß kein Preis. 😉

  2. Immer diese Chauvinisten.

    Wußte gar nicht, dass Kai beim Chirurgen war und das es Pflicht ist mit Mädels anzutreten.
    Man lernt halt nie aus.

  3. So die Kreuztabelle ist drin. Bitte nur anschauen, wer besonders gute Nerven hat.

    @Achim, du warst nicht dabei, als unsere beiden Helden wie ein kleines Mädchen geheult haben, als es um die Mannschaftsaufstellung ging. 🙂

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