Update: LEM 2017 – nichts für schwache Nerven

Besser spät, als nie. Die LEM 2017 liegt nun schon wieder über eine Woche zurück und bisher legte sich ein Schleier der Stille um dieses Turnier – und das nicht ohne Grund.

In diesem Jahr nahmen zehn Rattenfänger den Weg nach Verden in Kauf, um sich schachlich ins Jahr 2017 spielen zu dürfen. Auch neue Gesichter waren darunter! So freuten wir uns, dass uns Ray begleitete. Michael musste gesundheitlich leider absagen und nahm somit nur an der Schnellschachmeisterschaft am Vortag teil. Dazu aber später mehr, das Gute kommt zum Schluss.

Folgend die Übersicht der Teilnehmer der LEM mit den erzielten Punkten:

AK Rang Teilnehmer TWZ Punkte
Meister 13. Jacobi,Felix-Hagen 2056 3.0
A-Open 27. Schmidt,Dennis 1969 4.0
A-Open 31. Koch,Yannick 2005 4.0
A-Open 32. Renner,Kai 2087 3.5
A-Open 43. Pietsch,David 1770 3.0
A-Open 52. Helmer,Jan 1770 3.0
B-Open 28. Möller,Jonas 1648 4.0
B-Open 68. Helmer,Andreas 1586 2.0
B-Open 74. Poschadel,Andreas Gregor 1415 2.0
B-Open 80. Pye,Raymond 1522 1.0

Hier die Einzelergebnisse auf einen Blick: Übersicht der Ergebnisse

Das A-Open – auf der Suche nach den Qualifikationsplätzen

Yannick griff mit 0 aus 2 zu Beginn öfters daneben und rettete sich im Verlauf des Turniers noch auf 4 Punkte. Darunter waren dann auch zwei sehr solide Leistungen, die Yannick sauber verwertete! Das Remis in der letzen Runde war allerdings ein Geschenk seines Gegenüber (Youngster P. Laubrock), der mehrfach den Gewinn einzügig ausließ und lieber ins remise Endspiel abwickelte. Zusammengefasst keine Glanzleistung unseres Benjamin, der nicht einen Gegner aufweisen konnte, der eine höhere Wertungszahl aufwies.

Dennis startete eine klassische Berg- und Talfahrt. Sieg, Verlust, Sieg, Verlust, Sieg. Dann sollte nochmal etwas passieren. In Runde 6 gegen FM Sawadkuhi konnte Dennis in ein recht kompliziertes, aber wahrscheinlich leicht schlechteres Schwerfigurenmittel-/endspiel abwickeln. Doch dann fand sein Gegner nicht die richtigen Züge und Dennis konnte die schlecht positionierten Figuren seines Gegenüber nutzen und druckvoll aufspielen. In knapper Zeit sah Dennis leider den Sieg nicht und wickelte durch einen Damentausch in ein Endspiel mit einem Mehrbauern ab. Die Remisbreite war immer noch gegeben und in bekannter Stellung sah auch Dennis ein, dass es zu keinem vollem Punkt mehr reichen würde. In der letzten Runde kam Dennis nicht optimal aus der Eröffnung, konnte aber die ungenauen Zügen seines Gegners nutzen, um seine Stellung zu verbessern und einen leichten Vorteil zu erzielen. Geschwächt von den vorherigen Tagen willigte Dennis dann ins Remis ein.

Kai startete mit einem Remis ins Turnier, was in sichtlich ärgerte. Mit den zwei vollen Punkten im Anschluss war er aber wieder gut dabei, das Turnier aufzumischen. In komplizierter Stellung musste er sich in Runde 4 dann noch FM Steffen geschlagen geben, der mit einem schönen Opfer Kai aus dem Konzept brachte und den vollen Punkt einsammelte. In Runde 5 stellte Kai in klar gewonnener Stellung einzügig die Partie weg – das kann mal passieren. Die sechste Runde wurde dann geknetet bis zum bitteren Ende und Horst Ehlert musste sich den Endspielkünste von Kai hingeben. In der finalen Runde griff Kai gegen Ulf Stoy (der nebenbei gesagt ein tolles Turnier spielte) fehl und beendete das Turnier mit lediglich 3.5 aus 7.

David spielte ein solides Turnier gegen einen Gegnerschnitt von 1949 und erzielte dabei stolze 3 Punkte. Mit dem Start von 2 aus 3 sah es kurzfristig sogar so aus, als würde David oben mitspielen wollen. Vielleicht klappt das ja beim nächsten Mal!

Youngster Jan Helmer spielte unglaubliche 6 mal Remis und verlor zwischendurch eine Partie. Leider waren von den 6 Remis nicht alle ausgekämpft und teilweise wurden die Partien schon nach wenigen Zügen beendet. Hier sollte man sich mal ein Herz fassen und die Chance zum Schachspielen besser nutzen, als immer nur den DWZ-Punkten hinterherzulaufen. Der Jugendtrainer wird hier sicherlich noch mal das Wort ergreifen.

Damit ist das A-Open abgeschlossen und wir widmen uns dem B-Open, bevor es an das Meisterturnier mit Felix geht.

Im B-Turnier versuchten gleich 4 Hamelner Ihr Glück: Jonas Möller, Raymond Pye, Andreas Helmer und Youngster Andreas Poschadel. Ray dürfte die LEM wohl in keiner guter Erinnerung bleiben. Noch von Kai überredet konnte er sich eigentlich auf sein erstes „richtiges Turnier“ freuen. Leider verlor er eine Partie nach der anderen, sodass er nach dem Kampflosen in der 6. Runde keine Lust mehr hatte das Turnier zu beenden. Bitter für Ray, aber nicht entmutigen lassen, ich denke es hat ihm trotzdem Spaß gemacht. Wacker hat sich ebenfalls U10-Spieler Andreas Poschadel geschlagen. Gegen einen Gegnerschnitt von über 1500 DWZ erzielte er gute 2 Punkte und spielte dabei sehr interessante Partien und zeigte seinen Kampfgeist auch gegen deutlich ältere Spieler. Ich glaube es ist eine Frage der Zeit, bis sich Andreas auch bei diesen Gegnern voll etablieren kann, um die ganzen Punkte einzufahren.

Gefreut hat mich die kurzfristige Teilnahme von Jonas Möller, der schon beim Schnellturnier die Hamelner Mannschaft als Zuschauer verstärkte. Jonas holte starke 4 Punkte und zeigte in den 7 Partien auch seinen Ehrgeiz gegen deutlich stärkere Gegner, leider reichte es am Ende oft nicht gegen die 1800+ Spieler. Ebenfalls nicht ganz zufrieden mit seinem Turnier dürfte Andreas Helmer sein. Gefühlsmäßig hatte er immer mehr Probleme mit seinen Gegner an sich als mit der Partie und konnte oft nicht seine Leistung abrufen. Am Ende standen „nur“ 2 Punkte für Andreas.

Das Meisterturnier – Höhenluft geschnuppert

Im Meisterturnier vertrat Felix die Hamelner Flagge, und das sehr respektabel wie ich sagen darf. Wer Felix kennt, kennt auch sein Motto: Bauern nehmen, egal wie schlecht die Stellung ist und dann bis zum Endspiel klammern und das Endspiel mit Mehrbauern gewinnen. Leider funktioniert diese Strategie ab einem bestimmten Niveau nicht mehr so wie ursprünglich vorgesehen. Immer wieder musste er schlechte Stellungen zusammenklammern und machte das auch sehr erfolgreich. In Runde 2 das Remis gegen IM Plischki und dann der Sieg gegen Lara Schulze waren schnon sehr gute Ergebnisse zum Start. Es folgten 3 Remis in den letzten drei Runden, sodass er auch auf 3 Punkte final landete. Felix war natürlich nicht zufrieden mit sich, aber er hat trotzdem einigen Gegenwind produziert.

Die Schnellschach-Einzelmeisterschaft 2017

Einen Tag vor dem Start der eigentlichen LEM hat dann noch die Landesschnellschachmeisterschaft stattgefunden. Im Modus 10+5s waren es 7 Runden zu spielen. Natürlich waren auch einige Hamelner am Start, in der Reihenfolge ihrer Platzierung am Ende: Dennis Schmidt, Yannick Koch, Kai Renner, Felix Jacobi, David Pietsch, Michael Krumschmidt, Jan Helmer und Andreas Helmer.

Repräsentativ betrachte ich einmal die besten 3 Hamelner und wie sie ins Turnier gekommen sind. Ein richtiges Wahnsinns-Turnier spielte Dennis. Gestartet mit 4/4 gegen 3 Gegner über 2100 DWZ – allesamt Fidemeister. Leider wurde er dann von David Höffer gestoppt und kamm am Ende auf sehr gute 4,5 Punkte. Yannick konnte in der 2. Runde direkt ein Remis gegen den am Ende 2. platzierten IM Martin Breutigam erzielen und kam am Ende nach guter Leistung ebenfalls auf 4,5 Punkte. Kai wurde leider in der 3. Runde direkt vom Turniersieger David Höffer gestoppt. Er gewann anschließend zwar noch einmal zwei Partien gegen Lucas Graf und Frank Buchenau, verlor aber dann noch die 6. Runde gegen Fabian Stotyn und Florian Armbrust. Am Ende kam er also „nur“ auf 4 Punkte.

Das war also die LEM und Hameln hat es wieder geschafft sehr viele Schachfreunde an die Bretter zu bringen. Mit deutlich über 200 Spielern gewinnt die LEM auch immer mehr an Beliebtheit, nicht zu letzt wegen der tollen Turnierleitung und neuen Aktionen wie der Bücher- und Chessbase Stand mit Aktionsverlosungen zwischen den Runden. Alle die auch gerne mitspielen möchten, 2018 ist ein neues Jahr und Hameln wird auch hier wieder vertreten sein (ich wette auf über 15 Hamelner Spieler!)

Anbei noch ein paar Eindrücke vom Turnier:

3 Kommentare

  1. Danke für die Vervollständigung, Yannick. Ich habe noch ein paar Überschriften reingesetzt… Arbeitsteilung macht’s möglich. 😉

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