Hameln 2 verbleibt in der Verbandsliga Ost

Am vergangenen Sonntag ging es in die letzte Runde der Herrenmannschaftsmeisterschaften 2013/2014.

Wie viele Absteiger es in der Verbandsliga Ost geben würde war noch unklar – dies würde die letzte Runde der Landesliga Süd entscheiden. Mindestens 3 und maximal 5 Absteiger in unserer Liga waren möglich, wobei vier am wahrscheinlichsten war.

Neben der zweiten Delegation des Hamelner SV, ging es auch für Peine, Salzgitter 2 und Bad Harzburg darum Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Während Peine ein Unentschieden gegen Wolfenbüttel reichte, mussten Salzgitter 2 und Bad Harzburg gewinnen, um den Klassenerhalt zu sichern, und Hameln 2 musste auf Grund zu geringer Brettpunkte neben einem Sieg noch darauf hoffen, dass mindestens einer der genannten Mitabstiegskandiaten seinen Soll nicht erfüllte.

Um den eigenen Mannschaftssieg gegen die nominell etwas schwächeren Gäste aus Schöningen sicherzustellen, trat der Hamelner SV 2 in bestmöglicher Aufstellung an:

1. Igor Belov
2. Lutz Göing
3. Peter Brunotte
4. Matthias Schubert
5. Leonid Tilin
6. Oliver Barz
7. Felix-Hagen Jacobi
8. Kurt Pape

Ein Blick in das Mannschaftsheft verriet, dass (bei Bestbesetzung der Schöninger) Hamelns letzte 3 Bretter in der Pflicht waren, möglichst ganze Punkte einzufahren. Die übrigen Zähler sollten sich dann hoffentlich noch irgendwo ergeben.

Aufgrund von erheblichen Ausfällen unserer Gäste ließen die Schöninger unerwartet die letzten 3 Bretter frei, womit Hameln 2 mit einer 3:0 Führung in den Kampf startete.

An Brett 1 sah sich Igor Belov mit den schwarzen Steinen einem nominell leicht stärkerem Gegner gegenüber. An Brett 2 und 5 waren Lutz Göing und Leonid Tilin die klaren Favoriten, während Peter Brunotte und Matthias Schubert nur auf nominell geringfügig schwächere Gäste trafen.

Peter Brunotte konnte in der Eröffnung einen Bauern ergattern, jedoch bekam der Schöninger Schachfreund dafür sehr viel Spiel, sodass der Hamelner nicht anders konnte, als den Mehrbauern wieder zurückzugeben. Im Mittelspiel flachte die Stellung dann ab und die Remisbreite wurde größer. Dann erfolgte jedoch eine Ungenauigkeit des Schöningers, der die Türme vom Brett tauschte. Nun zeigte sich Peters Spielerfahrung. Mit seinem Springer und seinen Bauern nahm er den gegnerischen Läufer quasi aus dem Spiel und drang mit seinem König in die Stellung seines Kontrahenten ein. Den Fisch einmal am Haken, ließ der Hamelner nicht mehr locker, bis er den vollen Punkt inne hatte.
4:0

Lutz Göing zeigte in der Eröffnung, dass er seiner Favoritenrolle gerecht werden wollte, indem er ebenfalls einen Bauern gewann. Seine Gegnerin erwies sich jedoch als äußerst zäh und so musste der Hamelner noch einige Stunden kneten und auch einige Drohungen seiner Kontrahentin abwehren, bis er im Turmendspiel schließlich einen zweiten Bauern einfahren konnte. Einige Züge später gab seine Gegnerin auf und der Mannschaftssieg war perfekt.
5:0

Etwa zeitgleich ging auch die Partie von Leonid Tilin zu Ende. Im Mittelspiel konnte sich der Hamelner leichte positionelle Vorteile erspielen, die jedoch nicht spielentscheidend sein sollten. Irgendwo muss der Schöninger dann fehlgegriffen haben, was ihn letztendlich zu seiner Aufgabe zwang.
6:0

Bei Igor Belov brannte durchweg das Brett. Während er selbst kurz rochierte stand der Schöninger König noch in seiner Ausgangsposition. Beide Spieler versuchten dem gegnerischen Monarchen zu Leibe zu rücken und ihm den Garaus zu machen. Igor machte sich daran unter Bauernopfern das Zentrum zu zertrümmern, worauf kurz darauf der Schöninger Schachfreund eine Qualität gab, damit seine beiden Springer näher zum Hamelner König gelangen konnten. Unzählige Möglichkeiten zur Spielfortsetzung brachte beide Spieler in erhebliche Zeitnot. Hier hätte wohlmöglich der Hamelner Vorteile für sich erlangen können. Die unaufhaltsam heruntertickende Uhr ließ ihm jedoch nicht die Zeit, alles genau zu durchdenken und so fanden sich beide Kontrahenten nach der Zeitkontrolle in einem remisen Turmendspiel wieder und man einigte sich auf eine – für beide Seiten verdiente – Punkteteilung.
6,5:0,5

Matthias Schubert wollte den vollen Punkte, dass war seiner Stellung frühzeitig anzusehen. Nach entgegengesetzter Rochade stürmten seine Bauern nach vorn und es gelang ihm sich einen Freibauern auf der H-Linie zu bilden, welcher vom Schöninger Monarchen blockiert wurde. Kurz darauf drangen beide Damen in die jeweils gegnerische Stellung ein und ein wildes Bauernfressen begann, bis die beiden Königinnen schließlich abdankten und vom Brett verschwanden. Im Spiel mit Doppelturm und Springer hatte der Hamelner die Initiative inne. Viele Fortsetzungen sahen verlockend aus, nur welches war die Richtige? Für einen Bauerngewinn tauschte Matthias die Springer und einen Turm. Leider ließ er es dann zu, dass sein König abgeschnitten wurde und es drohte auf einmal die aus eigenen Kräften nicht mehr abwendbare Niederlage. Zu seinem Glück wählte der Schöninger Schachfreund eine andere Fortsetzung, in welcher er sich einen Bauern zurückholte und die Partie letztendlich im Remis endete.
7:1

Damit hatte Hameln 2 seinen Soll erfüllt und es hieß zittern.

Das Ergebnis von Peine gegen Wolfenbüttel wurde bekannt: 4:4. Hiermit waren die Peiner Schachfreunde sicher durch und das Zittern ging weiter. Salzgitter 2 gegen Königsspringer BS: 5,5:2,5. Auch die Salzgitteraner lagen damit vor den Hamelnern. Ein Blick auf die Tabelle der Landesliga Süd verriet nichts Gutes. ESV Göttingen hatte gegen Hildesheim verloren, womit es mindestens 4 Absteiger in der Verbandsliga Ost gab. Sollte Wolfsburg den SF Hannover unterlegen sein, würden sich die Zahl der Absteiger in Verbandsliga sogar auf 5 erhöhen und Hamelns Zweite könnte kommende Saison wieder zusammen mit der Dritten spielen. Gleiches würde geschehen, wenn Bad Harzburg gegen Gifhorn gewonnen hätte.

Dann kam aber das große Aufatmen. Wolfsburg hatte gesiegt, genau wie Gifhorn. Damit ist der Kelch gerade noch einmal am Hamelner SV 2 vorüber gegangen.

Ich danke allen Stamm- und Ersatzspielern der Zweiten für ihren Einsatz.

Auch wenn ihr Sieg mit absoluter Sicherheit auf vollkommenem Eigeninteresse beruhte, gilt mein Dank auch den Schachfreunden aus Gifhorn für ihre „Schützenhilfe“… :o).

Erfolgreichster Spieler der Zweiten Mannschaft war im übrigen Leonid Tilin mit 7 Punkten aus 9 Partien (darunter ein Kampfloser).

6 Kommentare

  1. Alles wird besser? Seit wie vielen Jahren wird das schon behauptet? Ist doch jedes Jahr der selbe Krampf… :o)
    Wobei nen paar frühe Siege in der kommenden Saison sicherlich allen Mannschaften gut tun würden…

  2. Herzlichen Glückwunsch zum Sieg und damit auch zum Klassenerhalt. Die 1. Mannschaft wird in der kommenden Saison mit gutem Beispiel vorangehen – hoffentlich… 😉

  3. Wir waren die Aufsteiger und haben uns in der höheren Klasse gehalten. Da können wir erstmal stolz sein und uns mächtig freuen. Die Abstiegsmodalitäten sind schon sehr merkwürdig. Wir haben 10 Punkte geholt, sind 6. geworden und hätten trotzdem absteigen können! (Die erste Mannschaft hätte mit 4 Punkten beinahe den Klassenerhalt geschafft). Gegen den Absteiger Harzburg haben wir 6:2 verloren und gegen den 2. Gifhorn 5 1/2 zu 2 1/2 gewonnen. Das zeigt vor allem, dass die Mannschaften ziemlich gleich stark waren und (fast) jeder gegen jeden gewinnen oder verlieren konnte. Und ich meine, das ist auch so in Ordnung: spannende Wettkämpfe gegen gleichwertige Gegner mit ungewissem Ausgang. Das ist doch der Reiz und der Sinn von Mannschaftskämpfen. Genau das erwartet uns auch im nächsten Jahr und wir sollten wieder mit Kampfgeist und Freude am Spiel dabei sein!

  4. Wahr gesprochen Peter, es war eine eigenartige Saison.
    Die kommende wird wieder (zumindest aus Verbandsliga Sicht) normal verlaufen.
    Was die Spielstärke betriff sollten wir mit den meisten anderen auf Augenhöhe sein. Wir gehören mit der Truppe in die Verbandsliga und da wollen wir bleiben…!

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