Grundschule Bad Münder spielt groß im Landesschulfinale auf

(Frei geschrieben aus einer Mail von Andreas Helmer)

Mit den Vätern und dem Direktor der Grundschule Bad Münder im Schlepptau, traten die vier wackeren Schachkinder im Landesfinale in Hasbergen (bei Osnabrück) an. Dabei wurden 7 Runden Schnellschach à 15 Minuten. Einen Tag schulfrei nahmen die Kinder dabei gerne in Kauf. 😀

Es wurde in folgender Besetzung gespielt:

Brett 1: Jan Helmer (9), Klasse 4
Brett 2: Ole Reichelt (10), Klasse 4
Brett 3: Leon Rabsch (7), Klasse 1
Brett 4: Lena Reichelt (8), Klasse 2

Dabei war die Vorgabe ganz einfach – vorne zwei Punkte holen und hinten musste irgendwie der letzte halbe Punkt eingefahren werden. In der ersten Runde spielten die Grundschüler gegen die Gegner vom Bezirksfinale (Grundschule am Sandberge). Doch diesmal mit dem schlechteren Ende für Bad Münder.

Leon stellte schnell seine Partie ein und es stand 0:1. Jan konnte seinen ersten souveränen Sieg eingefahren. Lena kam auch schlecht in ihre Partie rein und verlor relativ schnell. Nun stand es 1:2 und Ole stand auch noch auf Verlust. Dame eingestellt. Jetzt wurde es eng. Doch sein Gegner hatte keinen Plan und schaffte es nicht mit Dame gegen Turm einen gewinnbringenden Plan umzusetzen. Mittlerweile hatte Ole auch noch einen Mehrbauern und 1 Minute Zeitvorteil (Restzeit: Ole: 3 Minuten, Gegner: 2 Minuten). Der Gegner zog planlos mit seiner Dame herum und Ole pendelte mit seinem König hin- und her. Zugwiederholung! Remis, Spiel verloren: 1,5:2,5.

Nächste Runde gleich gegen Stade 1, dem Sieger des letztjährigen Landesfinales. Alle Bretter mit Vereinsspielern gespickt. Leon verliert wieder schnell. Lena überrascht mit einem tollen Remis: 0,5:1,5. Na, wer sagt’s denn: Nun müssen vorne nur noch die beiden Punkte her. Ole fährt sicher den Punkt ein: 1,5:1,5. Nach guter Eröffnungsbehandlung stand Jan schon mal gut. Doch es entsteht noch kein spielentscheidender Vorteil. Die Minuten verrinnen und das Spiel geht ins Endspiel über. Noch kein Figurenverlust. Jan hat noch 1:30 Min. auf der Uhr, sein Gegner noch 5 Minuten. Die letzte Minute beginnt für Jan. Ein Bauernendspiel entstand. Der Gegner hat noch 2:30 Min. auf der Uhr. Die Könige fliegen über das Brett. Endlich: Ein Mehrbauer ist gebildet! Nun marschiert der Bauer gefolgt vom König. 0:20 Min. ist noch auf der Uhr. Eine Menschentraube hat sich zwischenzeitlich um das Brett gebildet. Bauern ziehen – eine neue Dame erblickt die Welt und später das Matt! 16 Sekunden vor dem Blättchenfall. Was für eine Partie. Der Titelverteidiger wurde mit 2,5:1,5 geschlagen. 🙂

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Die nächste Runde spielen wir gegen Peine. Leon gib sich mühe, verliert dennoch schnell und ist sehr traurig. Lena fährt einen halben Punkt ein und Ole und Jan siegten souverän. Genau so haben wir es vorausgeplant. 2,5:1,5 für Bad Münder.

Nächste Runde gegen Braunschweig. Die Braunschweiger haben bislang dreimal gewonnen. Mal sehen, was hier geht. Das Spiel entwickelt sich sehr einseitig. Leon überlegt diesmal etwas länger und Lena fährt den ersten Punkt ein: 1:0. Leon verliert dennoch kurze Zeit später und es steht 1:1. Doch die beiden vorderen Jungs lassen nichts mehr anbrennen. Konsequent spulen sie ihr Programm runter, wieder 2 Punkte. Wir haben Braunschweig mit 3:1 in die Schranken gewiesen.

Nun noch ein Spiel vor der Mittagspause gegen Stade 2. Wir hatten schon das Vorjahresergebnis mit 5 Punkten bereits nach der 4. Runde übertroffen. Ob da was geht? Bad Münder liegt auf Platz 2, punktgleich mit Stade 1 und einen Punkt vor Aurich.
Kaum hatte das Spiel begonnen, war Leon auch schon fertig. Aber sein Gesichtsausdruck verriet, dass er nicht verloren hatte. Remis! Na wenn das kein gutes Omen ist. Dann die nächste gute Nachricht: Lena fährt den ganzen Punkt ein. Was soll da noch schiefgehen? Ganz einfach – Ole spielt eine schwache Partie, läßt Figuren stehen, der Gegner sieht es nicht. Vorläufig. Doch irgendwann erkannt der Gegner es und Figur um Figur fallen. Was macht Jan? Er spielt besser, wird aber auch langsam fahrig. Bei einem Angriff lässt auch er einen Turm ungedeckt auf der Grundlinie stehen. Zu schnell gespielt. Glück gehabt: Der Gegner sieht es nicht. Nach Turmverdopplung macht er Druck. und den Sack zu: Ein 2,5 Sieg bei dem die beiden hinteren Bretter 1,5 Punkte gemacht haben. Respekt.
Nun schnell zur Mittagspause. Wir haben nur 20 Minuten Zeit. Schnell eine Pizza reingezogen und dann kommen noch die zwei letzten harten Runden gegen Delmenhorst und Aurich.

Was gegen Delmenhorst passiert war ein Hammerschlag: Lena gewinnt souverän an Brett 4. Dann wird es an Brett drei laut. Was ist da passiert? Leon freut sich, denn er hat einen Turm und einen Läufer gewonnen. Nun zeigt er, dass er das Mattsetzen beherrscht. Der Läufer wird zwar noch stehen gelassen, doch mit Turm und König kann Leon auch matt setzen: 2:0! Was für ein Ergebnis. Die beiden Jungs feuern dann aus allen Rohren. Ole zertrümmert die gegnerische Stellung und setzt den Gegnern mit zwei Türmen matt. Bei Jan sieht es fast genauso aus. Mit zwei Türmen engt er den gegnerischen König ein bis er in der Ecke Matt gesetzt wird. Fünfter Sieg im sechsten Spiel und Delmenhorst 4:0 vom Brett gefegt.

Wir liegen nach der 6. Runde punktgleich mit Stade 1 auf den ersten beiden Plätzen. Aurich hat einen Punkt Rückstand auf Platz 3. Stade 1 hat 1,5 Brettpunkte mehr.

Nun der Showdown gegen Aurich. Leon und Lena stellen schnell ihre Partien ein. Die Gegner sind hier zu stark. 0:2 ist natürlich schon eine große Hypothek. Ole stellt mit seiner Eröffnung dem Gegner gleich vor die ersten Probleme und fährt sicher den Punkt ein. Im Mittelspiel bietet Jans Gegner Remis an, was natürlich sofort abgelehnt wurde. Nur ein 2:2 reicht für Platz 2. Das Spiel liegt auf Remisbreite. Turm und Läufer gegen Turm und Springer mit jeweils 6 Bauern. Jan kann zwei Bauern gewinnen, hat aber leider die schlechtere Bauernstruktur. Springer wurde gegen Läufer getauscht, ein Bauer muß schnell zurückgegeben werden. Es entsteht ein Turmendspiel das Jan nicht richtig gut behandelt. Der gegnerische König steht aktiver – die Türme werden getauscht und das Bauernendspiel verliert dann Jan. 1:3.

Ausgeträumt. Aurich zieht im letzten Spiel an uns vorbei. Nur ein Sieg hat gefehlt. Doch die erste Enttäuschung verfliegt schnell. Mit 10:4 Mannschaftspunkten kommt Bad Münder auf den dritten Platz ein tolles Ergebnis. Man überlegt sogar, einen Freiplatz zu beantragen – die Kinder würden sich freuen – noch mehr schulfrei. 😀 Aber dass müssen die Eltern und der Direktor abklären.

Die erfreulichen Einzelergebnisse lauten:
Jan 6 Punkte – Ole 5,5 Punkte – Leon 1,5 Punkte – Lena 4 Punkte.

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