Flash – die schnellsten Finger von Hameln schlugen wieder zu

Am Wochenende wurde das Niedersächsische Mannschaftsblitzen in Hannover ausgetragen. Diesmal in der VIP-Loge von der Arena von Hannover 96. Im Vorfeld hatte ich mich bemüht, eine besonders schlagkräftige Mannschaft an Bord zu holen. Leider sagte mit Stephan, unser zweitbester Blitzer, ab und auch 100%-Friedmar konnte nicht mitspielen. Doch schließlich waren mit Wilfried, Kai, Adrian und mir vier Spieler der ersten Mannschaft am Start. Damit rechnete ich mir durchaus gute Chancen aus, einen der drei vorderen Plätze zu ergattern, die uns die Qualifikation zur Norddeutschen Meisterschaft bringen sollte.

Insgesamt kamen 14 Mannschaften, doch mussten wir schon schnell feststellen, dass neben den üblichen Verdächtigen wie Hannover 96 und Tempo Göttingen auch die anderen Mannschaften extrem gut aufgestellt waren. 2.Ligist Oldenburg, Nordhorn-Blanke, Lister Turm, Hellern, Wolfenbüttel, Uelzen etc. – das würde schwerer werden als gedacht.

Eine gewisse Nervosität trat bei Kai und Adrian auf. Um diese zu besänftigen sprach ich in ruhiger Stimme: „Keine Angst, vergesst nicht in unserem Team spielt ein extrem guter Blitzer mit…“ Das beruhigte die beiden schon ein wenig, doch ich war noch gar nicht fertig. „… und Wilfried spielt ja auch noch mit.“ Da fingen die beiden doch an zu lachen. Warum nur? 🙂

Der Turnierstart war auf 11:00 Uhr terminiert, doch der Turnierleiter hatte wohl verschlafen. So fingen wir gegen 11:30 Uhr an – ohne den Turnierleiter, der später aufschlug.

Wir hatten uns geeinigt, dass Wilfried und Kai am oberen Paarkreuz und Adrian und ich am Mädchen- und Seniorenbrett spielen sollten. Unser erster Gegner war der Oberligist Hildesheim. Etwas holprig wurde diese Hürde mit 4,5:3,5 genommen. Ziemlich knapp, doch wie sage ich immer: „Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss.“

Es folgten hohe Siege gegen Wolfenbüttel, Osnabrück und Salzgitter, bevor wir eine bittere und vor allem vermeidbare Niederlage gegen SF Hannover hinnehmen mussten. Das musste wirklich sich sein. Das waren zwei Punkte, die ich eingeplant hatte. Danach gab es eine 30-minütige Mittagspause. Aber warum? Der Grund war recht einfach: Einige Uhren liefen nicht mehr, weil die Batterien leer waren. Es mussten erst mal Ersatzbatterien beschafft werden. Man oh man. 🙁 Der Clou beim Mittagsessen war, dass es verboten war eigenes Essen mitzubringen und kein Mittagsessen vor Ort angeboten wurde. Das geht nun wirklich nicht – nicht mal so ein kleiner Würstchenstand, der immer beim H96-Spiel dutzendhaft vor dem Station zu sehen ist.

Nach der Pause mussten wir gleich gegen den Turnierfavoriten Hannover 96 ran und fegten sie mit 6:2 vom Brett. Gut, da hatten wir wieder die beiden Punkte aufgeholt, die wir im letzten Spiel verloren hatten. Es folgten noch einige Siege, bis wir gegen Hellern und Lister Turm je ein 4:4 einstreuen mussten. Gegen Frank Buchenau leistete Kai sich einen interessanten Fauxpas. Kai hatte 0:45 Sekunden gegen 0:08 Sekunden auf der Uhr und eine fast ausgeglichene Stellung ohne großartige Mattgefahr. Es hätte einfach gereicht den Turm 10x hin und her zuspielen und auf Zeit zu gewinnen. Doch Kai wurde unnötig hektisch und zog seinen Turm in die gegnerische Stellung auf g3. Dabei räumte seine Hand kräftig ab und mindestens 4 Klötze flogen vom Brett. Dann versuchte er die Stellung zu rekonstruieren und vergaß wohl den Bauern auf h3. Als Kai die Uhr drückte mischten sich die Mitspieler ein und reklamierten unmöglicher Zug. Gleich darauf drückte sein Gegner die Uhr und Kai stellte den Bauern auf das richtige Feld. Es wurde diskutiert, bis ich Kai sagte, er sollte bitte die Uhr anhalten. Die war nämlich schon auf 0:15 Uhr runtergelaufen. Als der Schiedsrichter kam wurde diskutiert, bis Frank dann einfach mal Remis anbot, das Kai auch annahm. Gut das 4:4 schien uns zu reichen, also Schwamm drüber. Trotzdem ein interessanter Fall. Lustig war auch später der Rückweg, bei dem Kai sich keinerlei Schuld bewusst war. 🙂

Es waren noch drei Runden zu spielen und H96, Göttingen und wir lagen gleichauf vorne. Aber Nordhorn-Blanke, Wolfenbüttel und Lister Turm lagen dicht dahinter. Es kam zum Showdown gegen unsere ewigen Rivalen aus Göttingen. Nach einem dramatischen Wettkampf mussten wir uns 3:5 geschlagen geben. Es folgte Nordhorn-Blanke, die nun zu uns aufgeschlossen hatten. Hier siegten wir recht souverän mit 5,5:2,5. Vor der letzten Runde hatte Hannover 2 Punkte Vorsprung, Göttingen und wir waren wieder gleichauf, Lister Turm und Wolfenbüttel hatten einen Punkt Abstand. Wir mussten also die letzte Runde gewinnen, um sicher auf die Treppchenplätze zu kommen. Uelzen war unser letzter Gegner, der alles von uns abverlangte. Mit 6,5:1,5 konnten wir uns dann doch noch recht deutlich durchsetzen.

Hannover 96 gewann mit 22 Mannschaftspunkte und 66 Brettpunkte. Göttingen und Hameln wurden mit 20 Mannschaftspunkte und 69 Brettpunkte geteilter 2./3., wobei Göttingen natürlich den direkten Vergleich gewonnen hatte. Wolfenbüttel und Lister Turm kamen mit 19 Mannschaftspunkten knapp dahinter.

Juhu – wir hatten es geschafft. Mit dem dritten Platz haben wir uns für die Norddeutsche Meisterschaft qualifiziert und gleichzeitig sind wir auch noch vorberechtigt fürs nächste Jahr.

Beim Einzelergebnis hat Wilfried ein wenig geschwächelt – nur 21 Siege bei 4 Unentschieden und einer Niederlage hießen zum Schluss +20. Bei einem Gegnerdurchschnitt von 2150 – 2200 wäre das eine Leistungszahl von ca. 2500 ELO. Das haben wir schon mal besser von ihm gesehen. 🙂

Kai hatte mit 11,5 (-3) aus 26 leider die 50%-Hürde nicht geschafft. Gegen die nominell schwächeren Gegner ließ Kai einige Punkte liegen.

Adrian hat mit 17 Punkte (+8) recht gut gepunktet.

Und meinereiner hatte mit 17,5 Punkte (+9) noch einen draufgesetzt. Hatte ich also doch recht gehabt, dass neben Wilfried noch ein anderer guter Blitzer im Team war. 🙂

Die Tabelle wird sicher noch nachgeliefert.

6 Kommentare

  1. Glückwunsch zum Treppchen-Platz. Die Leistung kann sich doch sehen lassen! Willi an 1 macht die ganze Sache doch etwas einfacher für alle, die dahinter kommen… 😉

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