Finale in der BMM U12

Letzter Spieltag in der BMM U12 im Bezirk 3. Wir spielen in Bad Harzburg und müssen noch drei Runden bestreiten. Um 08:20 Uhr beginnt die Reise in Bad Münder. Wir kommen zeitig um 09:40 Uhr an und können uns schon einmal mit den Räumlichkeiten vertraut machen. In der Mensa des Schillergymnasiums Bad Harzburg herrscht bereits reges Treiben. Neben dem Spieltag der U12 findet zeitgleich der Spieltag der U20 sowie ein Kadertraining des Bezirks 3 statt. Viele vertraute Gesichter laufen auf.

Um 10:05 Uhr ist es dann soweit, die 8. Runde startet mit dem Spiel Hamelner SV – Hildesheim.

SAM_3800SAM_3801SAM_3802SAM_3803SAM_3805SAM_3807

SAM_3810SAM_3811SAM_3812SAM_3813

Jan muss an Brett 1 mit schwarz gegen Hasan Kayki spielen, einen Gegner, den er in der 1. Runde klar besiegt hatte. Doch Jan ist noch nicht ganz wach, spielt Blitzschach und fällt auf einen Trick seines Gegners herein: 0:1. Was für ein Start. Die Gegner wittern Morgenluft. Ole (Brett 2) gegen Julian Eike Abmeier und Daniel (Brett 3) gegen Tolga Üzel spielen eine solide Eröffnung, Franzi spielt gewohnt langsam und hat nach einer Stunde noch nicht einmal 10 Züge gespielt.

Daniel baut seine Stellung Stück für Stück aus, der Gegner stellt eine Figur ein. Bei Ole sieht es ähnlich aus. Er hat seinen Gegner klar im Griff.

Daniels Gegner bietet Remis (mit Figur hinten), Daniel ist sich unsicher und fragt mich, ob der das Remis annehmen soll. Klares Nein. Das wird auf Gewinn weiter gespielt. So kommt es dann auch. Nachdem Daniel seinen Gewinnplan endlich gefunden hat, sieht auch der Gegner ein, dass es hier keinen Sinn mehr hat, weiter zu spielen: 1:1.

Ole gerät nicht mehr in Bedrängnis. Sein Gegner stellt einzügig eine Figur ein und die Partie ist entschieden. Souverän spult Ole sein Repertoire herunter: 2:1.

Nun nur noch Franzi.

Wir erleben eine an Dramatik kaum noch zu überbietende Partie an Brett 4. Franzi spielt gegen André Schano einen super Plan, gewinnt eine Figur und anschließend sogar die Dame. Klare Gewinnstellung, sollte man meinen. Aber was dann kommt, lässt einen Betreuer allerdings um Jahre altern. Franzi sieht keinen Gewinnplan, opfert die Dame gegen einen Turm und sieht sich am Ende mit Turm und Läufer nur noch Bauern gegenüber. Aber anstatt die Bauern weiter abzuräumen versucht sie den Gegner Matt zu setzen, der sich schon insgeheim freut, denn die Uhr läuft unerbittlich herunter. Doch sie erreicht schließlich eine Stellung, in der man gar nicht mehr verhindern kann, den Gegner matt zu setzen Smiley. Der Gegner pendelt nur noch mit seinem König zwischen zwei Feldern. Franzi holt sich eine neue Dame und macht dann endlich den Sack zu. Matt! Nach fast vier Stunden Spielzeit erlöst sie alle Beteiligten zum 3:1 Sieg.

Nun schnell zum Mittagessen, danach noch eine kleine Schneeballschlacht (!), ja richtig: Im Harz liegt noch Schnee Smiley.

Im zweiten Spiel müssen wir gegen Bad Harzburg ran.

SAM_3814SAM_3815SAM_3816SAM_3817

In der zweiten Partie läuft es für Jan sehr viel besser. An Brett 1 spielt er mit Weiß gegen Lokalmatador André Peters. Doch auch hier spielt er zu schnell und hätte bereits nach einigen ungenauen Zügen seines Gegners klar in Vorteil kommen können. Nach 10 Zügen wird er ruhiger und überlegt. Nun schlägt seine Stunde. Solide baut er seine Taktiken auf und gewinnt schließlich eine Figur. Danach spielt er die Partie souverän zu Ende, gewinnt eine weitere Figur und setzt den Gegner schließlich Matt: 1:0

Daniel folgt an Brett 3. gegen den kleinen Bruder von André – David Peters. Schnell setzt er den Gegner unter Druck und gewinnt eine Figur. Mit einem klaren Gewinnplan engt er dann seinen Gegner mehr und mehr ein und gewinnt Figur um Figur. Sein Gegner ist ihm deutlich unterlegen und findet überhaupt keine Verteidigung mehr. Daniel wirft Schwerfigur für Schwerfigur in den Angriff und setzt den Gegner schließlich Matt: 2:0

Für Ole wird es schwieriger. Gegen Noah Matthäus Beckmann kommt ein Franzose aufs Brett mit Remis-Tendenz. Doch auch hier spielt Ole seine ganze Erfahrung aus, gewinnt wieder eine Figur, die er auch bis zum Ende behält. Klarer und souveräner Sieg für Ole: 3:0.

Mal sehen, was Franzi an Brett 4 macht. Sie spielt gegen Steffen Tillmann Linke. Die Goslarer Mannschaft, die spielfrei hat und auf ihr letztes Spiel gegen uns wartet, stellt sich schon auf einen langen Nachmittag des Wartens ein. Doch was ist das ? Ich werde vom Goslarer Betreuer Klaus Thürnau angesprochen, ob ich Franzi in der Mittagspause Tropfen ins Essen gegeben hätte. Anwort: Klares Nein, aber wir haben einmal ein paar grundlegende Taktiken und Pläne durchgesprochen, wie man spielt, wenn man deutlich überlegen ist. Franzi hält sich an den Plan und gewinnt erneut die Dame. Endlich spielt sie mit klarer Gewinnstrategie und spult ähnlich souverän wie die Jungs zuvor, die Partie herunter: 4:0. Sehr schön!

Nun nur noch ein Sieg und wir sind Meister.

In der letzten Runde spielen wir gegen Goslar:

SAM_3818SAM_3819SAM_3820SAM_3821SAM_3822SAM_3823

Jan an Brett 1 gegen Philipp-Lucas Vieregge-Bruns, Ole an Brett 2 gegen Yacine Guerrouat, Daniel an Brett 3 gegen Finn Theissing und Franzi an Brett 4 gegen Georg Eisenhardt.

Ole bekommt fast eine analoge Spielsituation wie in der 2. Runde aufs Brett. Erneut einen Franzosen, den er gleichermaßen zur ersten Partie behandelt. Schnell gewinnt er einen Turm, den er auch bis zum Ende behält. Sehr souverän gewinnt er auch die dritte Partie: 1:0.

Jan spielt erneut mit Weiss. Sein Gegner ist eine härtere Nuss. Nach solider Eröffnung gewinnt er einen Bauern. Doch er lässt zu, dass die gegnerische Dame ins feindliche Lager eindringt. Und da ist es passiert, Jan verliert eine Figur. Puhh, Glück gehabt, der Gegner spielt ungenau und gibt die Figur gleich wieder zurück. Nach Damenabtausch entsteht ein Endspiel mit zwei Türmen und Läufer gegen Springer. Jan steht etwas besser.

Daniel spielt Damengambit. Der Gegner wehrt sich mit einer slawischen Verteidigung. Daniel ist seinem Gegner überlegen. Früh gewinnt er eine Figur und baut konsequent seinen Vorsprung aus, so dass bald auch noch ein Turm fällt. Die Figuren werden nun fast im Sekundentakt abgetauscht. In hoffnungsloser Lage gibt der Gegner auf: 2:0

Bei Franzi entsteht ein Damenbauernspiel mit stark defensiver Prägung von beiden Seiten. Beide Parteien tasten sich langsam ab und tauschen im Mittelspiel drei Leichtfiguren. Alle Bauern stehen noch auf dem Feld und die Könige sind sicher kurz rochiert. Das kann noch eine lange Partie werden.

1:20h sind nun gespielt, Franzi hat 21 Züge gespielt, Jan 27.

Bei Jan wird die Lage wieder brenzliger, beide Türme werden abgetauscht und Jan verliert einen Bauern. Nun Endspiel Springer gegen Springer, nicht ganz einfach.

Was für eine Dramatik. Wir dürfen uns kein Unentschieden erlauben, dann sind wir mit einem halben Brettpunkt wieder hinter Göttingen.

Bei Franzi fällt eine weitere Figur. Nun nur noch zwei Türme gegeneinander. Franzi gewinnt einen Bauern. Ob das reicht … ?

Jan verteidigt sich gut und holt seinen König heran, um den gegnerischen Bauernangriff abzuwehren.

Der Gegner bietet Franzi Remis an. Die Partie ist schwierig. Doch wir lassen nichts mehr anbrennen. Remis und wir haben gewonnen und sind Meister: 2,5:0,5.

So spielt es letztendlich keine Rolle mehr, dass Jan seine Partie noch verliert.

SonneSonne Sonne WIR SIND MEISTER! SonneSonneSonne

Hier die glücklichen Gesichter des siegreichen Teams.

SAM_3826

Nach einer sehr lustigen Rückfahrt (die Kinder haben ihr ganzes Witzerepertoire ausgetauscht) kommen wir erschöpft aber glücklich um 19:30 Uhr wieder zu Hause an.

Saisonfazit: Das Mannschaftsturnier war kein Selbstgänger und wir konnten keinen Durchmarsch vorlegen, wie vielleicht der ein oder andere erwartet hätte. Jeder Teilnehmer von uns hat Federn gelassen, so dass es am Ende knapp mit einem Mannschaftspunkt und einem halben Brettpunkt zur Meisterschaft gereicht hat. Wir sind nun alle glücklich, dass wir den Hamelner SV nun im Mai über Himmelfahrt auf der kommenden LMM in Verden in der U12 vertreten dürfen. Dort warten dann ganz andere Kaliber auf uns.

Für die nächste Saison werden wir uns rechtzeitig mit dem Trainer- und Betreuer-Team zusammen setzen, um die Aufstellungen und Ziele klar zu definieren. Einen Terminkonflikt wie in diesem Jahr mit dem Jugendligateam und dem damit verbundenen Stress für alle Beteiligten möchten wir auf keinen Fall wieder haben (s. auch Bericht vom zeitgleichen Jugendliga-Spiel in Hameln).

5 Kommentare

  1. Der Bericht ist echt klasse, die Fotos sind auch super (die Ergebnisse natürlich auch!!!). Was meinst du denn für ein Kadertraining Andreas?

Hinterlasse einen Kommentar.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert