DJEM 2015 – Ein Rückblick

Die Deutsche Jugendeinzelmeisterschaft ist vorbei … und Hameln war dabei. Traditionell beginnt die DJEM am Pfingstsamstag und dauert eine Woche. Nachdem das Turnier die Jahre davor in Oberhof ausgetragen wurde, war für dieses Jahr eine neue Location gefunden: Willingen im Sauerland.

Dieses Mal machten sich Jan und Andreas Helmer, Lena Reichelt und Yannick Koch am Freitag den 23. Mai auf den Weg gen „Sauerlandstern“. Jedes Jahr werden bei der DJEM die deutschen Meister in allen Altersklassen von U10/U10w bis U18/18w gekürt. Zusätzliche Angebote wie der Dabei-Cup (für Mitreisende und alle anderen), das KIKA-Turnier (Kinder können’s auch) und eine offene deutsche MeisterschaftU25A und U25B komplettierten das Angebot. Lena hatte sich im Vorfeld bei der LJEM in Rotenburg für die U10w qualifiziert, Jan für die U12. Yannick war zu alt für die richtigen DJEM und versuchte sein Glück in der offenen deutschen U25 Meisterschaft. Andreas vertrat die Niedersachsen als Delegationsleiter und mischte zusätzlich den Dabei-Cup auf.

Wer schon einmal bei der DJEM war, weiß von was für einem Highlight der Schachturniere hier geredet wird. Das Organisationsteam der DJEM sorgte für ein großes Event. Angefangen wurde am Freitag mit einer umfassenden Eröffnungsfeier in den tollen Räumlichkeiten des Sauerlandsterns. Besonders für die Eröffnung ist einerseits die Wahl der besten Spieler des Vorjahres. Hier siegten Dennis Wagner, Vincent Keymer, Fiona Sieber und Joefine Heinemann. Meinen Glückwünsch an die verdienten Sieger. Andererseits freute man sich auf den Einlauf eines jedes Bundeslandes mit den Landesflaggen zu entsprechender Musik. Die Wahl fiel auf „Rocking like a Hurricain“ von den Scorpions. Da hatte sich unser Delegationsleiter doch so auf das Niedersachsenlie von Heino gefreut 🙂

Richtig gestartet wurde dann erst am Samstag, direkt mit einer Doppelrunde. Jan und Lena mussten das Turnier 11 Runden überstehen, Yannick „nur“ 9 Runden. Also ganz schön harter Tobak für unsere U12-Kiddies.

Lena spielte ein erfreuliches Turnier. Nur gegen Jugendliche zu spielen ist erfahrungsgemäß schon etwas anderes als gegen die „alten Säcke“ anzutreten. Für sie war es die erste DJEM, obwohl sie schon letztes Jahr hätte mitspieln können. Mit 6 aus 11 Punkten erreichte sie am Ende ein gutes Ergebnis und landete auf dem 3. Platz derU10w. Immer wieder kämpfte sie sich in die Partien zurück und gab auch nach einer „großen Rochade“ nicht auf. Schönes Turnier!

Ein grandioses Turnier spielte Jan. Vom Trainer Bernd Laubsch gewissenhaft vorbereitet beeindruckte er vor allem mit seiner Schwarz-Quote von 3,5/5 gegen einen Gegnerschnitt von über 1800 DWZ. Immer auf Angriff spielend verpasste er leider an einigen Stellen die Gewinnfortsetzung gegen deutlich stärkere Gegner. Mit guten 6,5 Punkten landete er auf dem 19. Platz und macht mehr als 100 DWZ Punkte Gewinn. Damit hat er wohl seine Bewerbung für die 2. Mannschaft abgegeben.

Yannick durfte in der U25A antreten. Hier war IM Hagen Poetsch von Anfang an der Favorit auf den Titel mit einer Elo von über 2400. (Kleine Anekdote: IM Poetsch eröffnete seine erste Partie mit 1.a4 und 2.a5 und gewann die Partie nach 12 Zügen! Die Partie wurde später zur Partie des Tages gewählt. Darüber kann man jetzt denken, was man will). Gegen einen Gegnerschnitt von knapp 2100 DWZ holte er gute 5.5 Punkte, obwohl an manchen Stellen einfache Gewinne ausgelassen wurden. Durch das Turnier beträgt die neue DWZ 2007 (das war das Ziel).

Es wurde nicht nur Turnierschach gespielt. Das DJEM-Team organisierte ein makelloses Rahmenprogramm. Angefangen mit Live-Kommentaren mit den Großmeistern Gustaffson, Jussupow, Huschenbeth und Teske bis hin zu einer eigenen Soccer-Halle, in der Fußball, Tischtennis & Co. gespielt werden konnten, war alles dabei. Schließlich erprobten sich die Hamelner Jan und Yannick noch beim Großmeistersimultan. Jan versuchte sein Glück gegen GM Jan Gustaffson, Yannick gegen GM Niclas Huschenbeth. Jan verlor seine Partie recht klar, aber Yannick konnte als einziger von 30 Gegnern den Großmeister bezwingen. Schließlich musste man ihm ja zeigen, wie man die einzig wahre Hamelner Eröffnung richtig einsetzt. Abgerundet wurden die offiziellen Partien mit einer Blitzmeisterschaft (U14 und Ü14), einem Tandemturnier und einer Familienmeisterschaft, an der Jan und Andreas erfolgreich teilnahmen.

Das letzte Highlight war dann die Siegerehrung. Denn die Ergebnisse der Niedersachsen konnten sich sehen lassen. Wir stellten 3 Titelträger (Fiona Sieber in der 16w, Lara Schulze in der U12w und Spartak Grigorian in der U18) und holten Platz 2 im Medaillenspiegel. Außerdem konnte Niedersachen die sogenannte Fairplay-Wertung gewinnen. Diese ergibt sich aus grünen, gelben und roten Karten, die während der Woche von den Schiedsrichtern an die Teilnehmern verteilt wurden (grün= sehr faires Verhalten, rot=sehr unsportliches Verhalten wie Handyklingeln im Spielsaal eines Zuschauers). Dafür bekommt Niedersachen auch einen U10-Freiplatz im nächsten Jahr geschenkt.

Und auch Lena war ganz groß mit dabei: Mit ihrem 3. Platz wurde sie auf die Tribüne gerufen und erhielt einen Pokal für ihre tolle Leistung. Anschließend mussten sich die U10w-Siegerinnen gegen die U10-Sieger in einem kleinen Spiel auf der Bühne beweisen. (Z.B.: Was war die am häufigsten gestellte Frage am Infopoint der DJEM? …….. Antwort: Wo sind die Toiletten? 🙂

Insgesamt kann man nur sagen, dass die DJEM 2015 ein tolles Turnier war. Das Orga-Team und die Schiedsrichter leisteten fehlerfreie Arbeit. Die Bewirtung durch das Sauerlandstern Hotel war top und die Ergebnisse stimmten auch. Ein großes Dankeschön an alle Spieler, Teilnehmer und Mitreisende.

Vielen Dank an die deutsche Schachjugend für die Bildrechte der hochgeladenen Fotos.

Nachtrag: Ein Einblick in den Spielsaal…Danke an Andreas für das Video

Nachtrag 2: Delegationsfotos der Landesverbände auf Facebook

5 Kommentare

  1. Schöner Bericht, Yannick. Da konnte man die DJEM nachträglich förmlich miterleben. Glückwunsch auch an eure tolle Leistung, die Arbeit trägt langsam Früchte! 😉 Weiter so…!

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